Neuerungen für die Nutanix-Cloud

Nutanix kündigt eine Reihe von Neuerungen für seine Cloud-Platform an. Auch das Betriebssystem AOS erhält ein Update. Unter anderem sollen Speicher-Performance, Business-Continuity- und Disaster-Recovery-Funktionen verbessert werden. Eine strategische Partnerschaft mit Citrix wirft die Frage auf, was künftig mit dem eigenen VDI-Angebot passiert.

Mit dem Fokus auf Performanz, Skalierung, Mobilität und Governance für Objekte, Dateien und Datenbanken kündigt Nutanix eine Reihe von Neuerungen in seiner Nutanix Cloud Platform an. Auch das Betriebssystem erhält mit AOS 6.0 ein Update. Speicher-Performance, Business-Continuity- und Disaster-Recovery-Funktionen sollen verbessert werden. Eine strategische Partnerschaft mit Citrix wirft die Frage auf, was künftig mit dem eigenen VDI-Angebot (Virtual Desktop Infrastructure) passiert.

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Mehr Storage- und Analyse-Performance für unstrukturierte Daten

Anwender sollen mit den Updates das Datenmanagement durch die Nutzung einer Plattform vereinfachen und die Leistung von Datenbanken und Big-Data-Workloads für ihre anspruchsvolle Anwendungen optimieren können.

Zu den neuen Funktionalitäten gehört das Tiering unstrukturierter Daten in On-Premises- und Cloud-Umgebungen, die Steigerung der Storage-Performance für Datenbank-Workloads bis um das Zweifache. Komplexe Rekonfigurationen seien laut Hersteller dafür nicht nötig. Insbesondere geringere Storage-Latenzen und Fortschritte im Hardware-Bereich wie zum Beispiel mit der Intel Optane-Technologie in Kombination mit der spezifischen Datenplatzierung von Nutanix sollen dies bewirken.

Darüber hinaus versieht Nutanix Workloads zur Datenanalyse einschließlich Hadoop– und SAS-Grid-Workloads mit mehr Performance. Ein neuer Replikationsfaktor im Storage-Modus der Nutanix Enterprise Platform sorge für eine um bis zu drei Mal schnellere Datenverarbeitung. Die S3-kompatible Objektspeicherlösung Nutanix Objects erfülle damit Anforderungen an High-Performance-Storage im Petabyte-Bereich für den Aufbau von Data-Lakes oder Analyse-Anwendungen wie Apache Spark.

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Vereinfachte Storage-Skalierung für Multi-Cloud-Datenbanken

Darüber hinaus wird der Datenbank-Service Nutanix Era zukünftig erlauben, Speicher-Ressourcen per Mausklick zu skalieren und den Zugriff auf das Datenbank-Management in hybriden Multi-Cloud-Umgebungen auf der Basis von Rollen zu steuern. Der Service managt Datenbank-Engines wie PostgreSQL, MySQL, Microsoft SQL Server oder Oracle Database in hybriden Multi-Cloud-Umgebungen. Anwender können über den Dienst Speichervolumen für Datenbanken im laufenden Betrieb einfach per Mausklick skalieren und mit Sicherheits- und Compliance-Regeln, Failover-Szenarien und durch hoch verfügbare Datenbankdienste (Database-as-a-Service) verwalten.

Eine weitere Neuerung ist Nutanix Data Lens, ein neuer Governance-Service für unstrukturierte Daten. Der Service verschafft einen globalen Überblick über Daten in der einheitlichen Nutanix-Speicherumgebung, und vereinfacht On-Premises- oder auch Public-Cloud-Analysen. Diese sollen ein effektives Lebenszyklus-Management, aber auch die frühzeitige Identifizierung von Schad-Software ermöglichen.

»Unternehmen haben den Bedarf, das schnelle Wachstum von Datenvolumen, -geschwindigkeit und -vielfalt zu managen und insbesondere die Betriebsabläufe über On-premise- und Cloud-Umgebungen hinweg zu vereinfachen«, kommentiert Eric Burgener, Research Vice President, Infrastructure Systems, Platforms and Technologies Group bei IDC. »Nutanix unternimmt wichtige Schritte in Richtung umfassender Datenservices sowohl für strukturierte als auch unstrukturierte Daten auf einer zentralen Plattform mit einer gemeinsamen Management-Oberfläche über On-premise- und Cloud-Umgebungen hinweg.«

AOS 6.0: Business Continuity für die Multi-Cloud

Nutanix aktualisiert sein Betriebssystems AOS auf die Version 6.0. Es ist für Hybrid-Multi-Cloud-Umgebungen optimiert und soll Silo-Umgebungen überwinden. Anwender profitieren von neuen Funktionalitäten für virtuelle Netzwerke, verbessertem Disaster Recovery und vereinfachter Zero-Trust-Sicherheit. Diese würden sonst zusätzliche spezialisierte Hardware, Software und Fähigkeiten erfordern, seien nun aber integraler Bestandteil der Cloud-Platform.

Mit AOS 6 liefert Nutanix Flow Networking aus – eine Funktionalität zur Netzwerk-Virtualisierung auf Basis des Hypervisors AHV. Flow Networking bietet VPN-Fähigkeiten, mit deren Hilfe Kunden ihre virtuellen Netzwerke erweitern und mit jeder beliebigen Public- und Private-Cloud-Infrastruktur ohne dedizierte physische Appliances zu virtuellen Private-Clouds (VPCs) verbinden können.

»AOS 6 und die Neuerungen für virtuelle Netzwerke und Sicherheit machen die Nutanix Cloud Platform zu einer End-to-End-Plattform für Unternehmen, die damit jede Art von Applikation inklusive ihrer anspruchsvollsten Anwendungen on-premise und in der Public Cloud betreiben können«, sagt Eric Sheppard, Research Vice President, IDC Infrastructure Platforms and Technologies Group. »Die neuen Funktionalitäten erfüllen viele Anforderungen von Enterprise-Kunden hinsichtlich Cloud-übergreifender Effizienz und Zuverlässigkeit, um ihre aktuellen und künftigen Aufgaben zu unterstützen.«

Disaster-Recovery auf AHV-Hypervisor

Im Fokus der neuen Betriebssystem-Version stehen jedoch Funktionalitäten für unterbrechungsfreien Geschäftsbetrieb und Disaster Recovery (DR), die nach Meinung des Anbieters bislang nur in Speziallösungen zur Verfügung standen. Dazu zählen in AOS 6.0 die Nutzung der Public Cloud als Sicherungsort, natives Metro-Clustering für den integrierten AHV-Hypervisor, was im Katastrophenfall ein automatisches Failover ermöglicht, und die durchgängige Verschlüsselung des DR-Datenverkehrs. Darüber hinaus verschafft ein neues Dashboard eine umfassende Sicht auf DR-Konfiguration und -Status der Primär- und Sekundärstandorte. Diese könnten dadurch auf spezielle DR-Hardware und -Software verzichten, Lizenzkosten senken, Wiederherstellungszeiten verkürzen, Betriebsabläufe vereinfachen und möglicherweise teure Sekundärstandorte im Hot-Standby-Modus einsparen.

Automatisiertes Regelwerk für Zero-Trust-Security

Die Entwicklung eines Zero-Trust-Sicherheitsansatz mit entsprechendem Regelwerk wird Teil der SaaS-Plattform Flow Security Central sein. Dies wird eine Planungs-Engine mitbringen, die mit Hilfe von maschinellem Lernen den Netzwerkverkehr einer Organisation analysiert und Sicherheitsregeln vorschlägt, um VM-Workloads vor potenziellen Angriffen zu schützen.

Darüber hinaus ist die Integration der Nutanix Cloud Platform mit der Lösung für Vulnerability Management Detection and Response (VMDR) von Qualys geplant. Durch die Bedrohungserkennung auf der Ebene der virtuellen Maschinen und die Visualisierung des Risikos von Sicherheitslücken sollen Kunden in die Lage versetzt werden, ihre Patch-Prozesse zum Schließen von Sicherheitslücken zu optimieren.

»Mit unseren neuen Funktionalitäten wollten wir vor allem die allgemeinen Herausforderungen angehen, denen viele Unternehmen in Hybrid-Multi-Cloud-Umgebungen gegenüberstehen. Dazu zählen insbesondere die Themen Sicherheit, Disaster Recovery und Netzwerk-Virtualisierung«, betont Rajiv Mirani, Chief Technology Officer von Nutanix. »Dank der Neuerungen in der Nutanix Cloud Platform stehen unsere Daten-zentrierten Innovationen auch in High-Performance-Anwendungen zur Verfügung. Dadurch entsteht eine zentrale Plattform mit umfassenden Daten-Services für alle Workloads und alle Datentypen.«

Allerdings: Alle neuen Funktionalitäten der Nutanix Cloud Platform befinden sich derzeit noch in der Entwicklung, ebenso wie die Sicherheitsverbesserungen im Betriebssystem. Klare Aussagen über die Verfügbarkeit gibt es nicht. Lediglich die Virtual Networking und DR-Funktionalitäten in AOS 6.0 sind aktuell erhältlich.

Strategische Partnerschaft: Citrix VDI und Nutanix HCI

Nutanix und Citrix gehen eine strategische Partnerschaft ein, damit Kunden Citrix Virtual Apps and Desktops (Virtual Desktop Infrastructure) auf einer Nutanix HCI (Hyper-Converged Infrastructure) in On-Premises, Hybrid- und mehreren Public Clouds ausführen können.

Durch eine engere Zusammenarbeit wollen die Anbieter umfassende Desktop-as-a-Service (DaaS)-Optionen für Kunden anbieten, die es ermöglichen, ihre Citrix-Umgebungen, die auf der Nutanix-Cloud-Plattform ausgeführt werden, nahtlos zu beschaffen, bereitzustellen und zu verwalten. Dies gelte für Anwender, OEMs, globale Systemintegratoren (GSI), Service Provider (SP) und Public-Cloud-Anbieter. Die Unternehmen wollen gemeinsam an Go-to-Market-Programmen und -Enablement, Produkt-Roadmaps und Kundensupport arbeiten.

Citrix unterstützt die Nutanix-Cloud-Plattform (Grafik: Nutanix) Citrix unterstützt die Nutanix-Cloud-Plattform (Grafik: Nutanix)

Was wird aus Xi-Frame?

»Durch die Stärkung unserer Partnerschaft können Citrix und Nutanix den Kunden die richtigen Bausteine liefern, um den Übergang erfolgreich zu gestalten und die Vorteile zu nutzen, die sie bei der Gewinnung und Bindung von Talenten, der Skalierung des Betriebs und der Schaffung von Wettbewerbsvorteilen bieten können«, meint Hector Lima, Executive Vice President und Chief Customer Officer bei Citrix.

Die Partnerschaft von Citrix VDI mit der Nutanix HCI-Software führt allerdings potenziell zu einem Konflikt innerhalb des Unternehmens: Nutanix verfügt über eigene virtuelle Desktop-Angebote in Form des Xi Frame als Desktop-as-a-Service (DaaS)-Angebot. Es wird auf AHV (private Cloud), AWS und Azure ausgeführt. Das Unternehmen Frame wurde im August 2018 übernommen und lieferte einen virtuellen Desktop, auf den über einen Browser auf einem Host-PC zugegriffen wurde. Stellt sich also die Frage, ob diese Services weiter unterstützt werden.

Personalia: Tarbox und Pleier steigen auf

Auch zwei Personalien verkündet Nutanix: Zum einen wird Adam Tarbox zum Vice President of EMEA Channel Sales. In seiner neuen Position wird Tarbox sämtliche Channel-Aktivitäten in den Ländern der EMEA-Region leiten. Er soll mit »strategischen Neueinstellungen« das Unternehmens-Wachstum vorantreiben. Vor seiner Beförderung war Adam Tarbox Director of Global System Integrator (GSI) Business für die EMEA-Region.

Dr. Markus Pleier, NutanixDr. Markus Pleier, NutanixZudem ernennt Nutanix Dr. Markus Pleier zum Field CTO EMEA. Vor seiner Beförderung war Dr. Pleier Systems Engineering Director für Nutanix in Deutschland und Österreich. In seiner neuen Position wird sich Pleier insbesondere um die Belange von Top-Kunden und -Partnern kümmern, auch um Forschung, Entwicklung und Produktstrategie noch besser an die Kundenbedürfnisse anzupassen, erklärt der Hersteller.

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