Bis ins Jahr 2033 soll der HDD-Markt auf bis zu 126,97 Milliarden US-Dollar steigen. Die jährliche Wachstumsrate soll bei durchschnittlich zwölf Prozent liegen, so die steile Prognose von Future Market Insights. Eine regelrechte Explosion, angesichts der momentan weltweit zirka 32 Millionen ausgelieferten Festplatten im Q3/2023.
Das Analysten-Haus Future Market Insights erwartet für den Festplattenmarkt ein jährliche Wachstumsrate von durchschnittlich zwölf Prozent (CAGR, Compound Annual Growth Rate). Bis zum Jahr 2033 soll der HDD-Markt auf 126,97 Milliarden US-Dollar steigen.
Das ist umso verwunderlicher, da sich die Prognose so gar nicht mit den Trendfocus-Zahlen zum dritten Quartal 2023 decken, über die wir gestern berichtet haben: Das Segment befindet sich im Sinkflug und verliert im Jahresvergleich 16,5 bis 18,5 Prozent. Aktuell halten vor allem die Bereiche Videoüberwachung und Retail den Markt am Leben. Ein seit vielen Quartalen anhaltender Trend.
Future Market Insights begründet seine Prognose mit einer ständig steigenden Nachfrage nach Speicherlösungen in einer zunehmend digitalen Welt. Unternehmen als auch Privatpersonen erzeugen und speichern große Datenmengen, daher spiele der HDD-Markt eine zentrale Rolle bei der Deckung dieses Speicherbedarfs. Dies soll das Wachstum der Branche vorantreiben.
Zudem sollen regelmäßige Upgrades der HDD-Speichertechnologie dafür sorgen, dass HDDs eine Option für die langfristige Sicherung und Archivierung von Daten mit hoher Kapazität bleiben. NAS-Festplatten sehen die Marktforscher als die weltweit am meisten verkauften HDDs. Im Prognosezeitraum erwartet Future Market Insights ein zweistelliges Wachstum für NAS-HDDs.
Bereits im Januar überraschten die im HDD-Markt bis dato unbekannten Analysten mit einer steilen Wachstumsprognose von bis zu 80,9 Milliarden US-Dollar bis 2029. Bereits damals stellt die speicherguide.de-Redaktion den Report in Frage und heute ist es nicht anders. Zwölf Prozent CAGR bis 2033 halten wir nicht nur als eine sehr optimistische Annahme, sondern sogar komplett unrealistisch.
Wir schließen uns den Kollegen von storagenewsletter.com an, die ihren Lesern raten: »Sparen Sie Ihr Geld und kaufen Sie nicht diesen Marktbericht, der wahrscheinlich mehrere Tausend Dollar kostet.«
Anmerkung der Redaktion
Wir berichten ja wirklich über alle möglichen Reports und lassen fast jeden zu Wort kommen, sei die These auch noch so steil. Hier Frage ich mich aber allen Ernstes, was haben die geraucht?
Wenn Sie sich selbst ein Bild machen wollen, hier geht’s zum Originalbeitrag auf dem FMI-Blog. Allein die (übersetzte) Aussage, »Die Verkäufe von Festplatten mit Speicherkapazitäten von bis zu 1 TByte und mehr werden zusammengenommen dreiviertel der gesamten HDD-Verkäufe ausmachen.«, machen mich fassungslos. Gut, wir könnten auch sagen, die Jungs entwickeln sich, denn im Januar sprach man noch von 250 GByte bis 1 TByte.
Leute bitte, diese Zahlen sind vollkommen absurd. Entweder sitzen da die totalen Dilettanten, die mit ein paar vagen Ableitungen ein paar Euro abgreifen wollen oder der Report wurde von einer sehr schlechten KI verbrochen. Da scheinbar niemand eine größere Expertise hat, wurde der Report einfach so durchgewunken. Vielleicht ist es auch eine Art Test, »wie viele dumme Redaktionen veröffentlichen unseren Report?«. Wir sind dann wohl in die Falle getappt.
Im Januar hatte ich übrigens versucht eine detailliertere Fassung des Reports zu bekommen. Eine Rückmeldung kam zwar prompt, nachdem ich mich als Journalist zu erkennen gab, wollte man sich bei mir melden. Vielleicht habe ich diesmal ja mehr Glück.
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