Datacore übernimmt Container-Storage-Spezialisten Mayadata

Software-defined-Storage-Anbieter Datacore mit Ursprung in der Microsoft-Welt übernimmt den Container-Spezialisten Mayadata, den Entwickler von OpenEBS. Letzteres ist eine offene Kubernetes-native Container-Attached-Storage-Plattform. Datacore will der größte unabhängige Speicheranbieter sein oder werden, der neben Block-, Datei-, Objekt- und HCI- nun auch Container-nativen Speicher offerieren kann.
Mit Kommentar der Redaktion.

Dave Zabrowski, CEO Datacore Dave Zabrowski, CEO DatacoreDataCore bezeichnet sich als größter unabhängiger Anbieter von Software-Defined Storage. Mit der Übernahme von MayaData, dem Erfinder von OpenEBS und Entwickler der MayaStor-Engine, finalisiert man ein Joint Venture, das schon im Januar 2020 vereinbart wurde. Finanzielle Details wurden nicht bekanntgegeben.

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Der Übernommene wurde 2011 als CloudByte gegründet, 2018 als Mayadata neu aufgelegt. Eine Erstfinanzierung erbrachte 32 Millionen US-Dollar. In einer CNCF 2020-Umfrage wurde OpenEBS als die Nummer eins unter den Cloud-nativen Speichersoftwares genannt, die in der Produktion verwendet werden. Anfang 2020 schließlich investierten AME Cloud Ventures, DataCore und Insight Partners weitere 26 Millionen US-Dollar. Seither war Datacore Anteilseigner.

Das Joint Venture umfasste die Finanzierung, Austausch von Technologie-Lizenzen und die Aufnahme des CEO und der Hauptinvestoren von Datacore in den Vorstand von Mayadata. Nun sind die Unternehmen aus Florida (Datacore) und Kalifornien (Mayadata) endgültig eins.

Datacore macht jetzt auch Container

25467 OpenEBS Architecture thumbOpenEBS-Architektur (Quelle: Datacore)OpenEBS ist eine Kubernetes-native Container-Attached-Storage-Lösung, die laut dem Übernehmer große Zustimmung in der Cloud-Community erhält und bereits kurz nach dem Release von Version 1.0 als Initiative der »Cloud Native Computing Foundation« (CNCF) übernommen wurde. Container-Attached-Storage solle die Probleme herkömmlicher Container-nativen Konzepte wie Speicherpersistenz, Portabilität und Performance auf Basis der Mayastor-Engine lösen.

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»OpenEBS hat sich praktisch zum Standard für Enterprise-Workloads auf Kubernetes entwickelt«, sagt Kiran Mova, Mitgründer und Chief Architect von Mayadata. »Dank der Fusion mit Datacore können wir unsere Pläne, weitere attraktive Funktionen auf den Markt zu bringen, erheblich schneller umsetzen.«

Zu den Kunden, die Mayadata produktiv nutzen, zählen unter anderem Bloomberg, Flipkart und Optoro. Die Plattform vereinfache dort die Sicherstellung der Verfügbarkeit, Sicherheit und Skalierbarkeit für Container-Workloads. Datacore behauptet am Ende des dritten Quartals über 600.000 Anfragen zu OpenEBS pro Woche. Das würde einem Wachstum von 300 Prozent in acht Monaten bedeuten. Nur: Anfragen sind ja noch kein Umsatz.

Datacore schielt Richtung Enterprise

Dank der Produktpalette von Mayadata wolle Datacore nun mittleren und großen Unternehmen helfen, ihre Container-Technologie einfach mit Speicher zu versehen. Das Ergebnis sei speziell auf Skalierbarkeit, Verfügbarkeit, einfache Verwaltung und Sicherheit bei der Verarbeitung hoher Arbeitslasten Cloud-nativer und Container-basierter Anwendungen optimiert.

Bislang bot Datacore lediglich eine Kubernetes CSI-Schnittstelle (Container-Storage-Interface) für sein Block-Speicher-Flaggschiff SANsymphony an, also die Anbindung in vorhandene Infrastrukturen. OpenEBS bietet nun die Möglichkeit, das Angebot neben Block-, Datei- und Objektspeicher um eine Container-basierte Alternative zu erweitern. Mit der OpenEBS-Bereitstellung können Nutzer die vollständige Portabilität in Cloud- und Hybridumgebungen nutzen und produktive Anwendungen auf einem Container-Stack ausführen.


»Mit diesem Erwerb untermauert Datacore seine Position als unabhängiger Anbieter von Software-Defined Storage mit der breitesten Produktpalette, die neben Block-, Datei-, Objekt- und HCI- nun auch Container-nativen Speicher umfasst. Wir bauen unser Portfolio an geistigem Eigentum, Know-how und Technologie weiter aus«, sagt Dave Zabrowski, CEO von Datacore.

Anmerkung der Redaktion


IMG 1706 thumbMichael Baumann, Redaktion speichergude.deDave Zabrowski bekundet in der offiziellen Ankündigung zudem mit OpenEBS ein Bekenntnis zur Open-Source-Technologie, in die man weiter investieren werde. Und damit verbunden, dass man in Kürze über weitere Lösungen in diesem Bereich hören würde.

Das ist einerseits verständlich, angesichts der technologischen und marktrelevanten Entwicklungen und Möglichkeiten. Gleichzeitig erstaunlich, da Datacore mit seiner Speicher-Virtualisierung um 2001 herum fast einsamer Verfechter eines Windows-basierten Speichers war.

Das sind aber »olle Kamelle«. Darüber hinaus ist eine Entwicklung Richtung Enterprise-Geschäft unverkennbar. Die Domäne war bislang der Mittelstand und begründete die Umsatzstärke des Unternehmens in Europa, allen voran in Deutschland. Der US-Konzern hinkte in den USA lange hinterher. Der hiesige Channel dürfte Datacore lange Jahre »über Wasser« gehalten haben. Auch er muss diese Entwicklung dann mitgehen (wollen/können), kann von ihr aber auch profitieren.

Zehn Jahre alte Gerüchte um Ziele eines Börsengangs oder aber Übernahme sind im Markt gleichzeitig auch wieder zu vernehmen. Zabrowskis Vorgänger-Unternehmen, Neterion and Cloud Cruiser, wurden jedenfalls übernommen. So oder so… zumindest ein Indiz dafür, dass die Company interessant war und bleibt.

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