Automobil-Zulieferer müssen IT-Sicherheit garantieren

Systemausfälle passieren und sind ein großes Risiko für Hersteller und Zulieferer. Speziell die Automobilbranche ist Anfällig, wenn es zu Ausfällen in der Lieferkette kommt. Laut Backup-Spezialist Zerto müssen Zulieferer ihre BC/DR-Lösungen auf den Prüfstand stellen, um ein höheres Maß an IT-Resilience zu erreichen. Anders lasse sich keine IT-Sicherheit gewährleisten.

Johan van den Boogaart, ZertoJohan van den Boogaart, ZertoFertigungs- und Lieferketten sind extrem aufeinander abgestimmt. Ausfallzeiten können hier zum Produktionsstopp führen. Vor zwei Jahren stoppten beispielsweise zwei Automobilzulieferer die Belieferung ihres Kunden Volkswagen. Dies führte bei Volkswagen zu erheblichen Verzögerungen in der Produktion und zu Verlusten von schätzungsweise bis zu 100 Millionen Euro. »Diese damals sehr öffentliche Konfrontation veranschaulichte aber auch, wie anfällig die komplexe Automobil-Zulieferkette für Störungen sein kann«, erklärt Johan van den Boogaart, Regional Sales Manager bei Zerto. »Da die IT-Anwendungen in diesem komplexen System immer wichtiger werden, haben die Automobilhersteller damit begonnen zu prüfen, ob die IT ihrer Zulieferer auf dem neuesten Stand und nicht durch ungeplante Ausfallzeiten gefährdet ist. Damit rücken die BC/DR-Strategien der Automobilzulieferer in den Fokus ihrer Hauptkunden. Für diese Lieferanten ist es daher an der Zeit, zu prüfen, ob ihre Strategien aktuell sind. Falls nicht, sollten sie auf eine modernere IT-Resilienz-Lösung umsteigen.«

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Systemausfälle passieren relativ häufig aus den verschiedensten Gründen. Ist ein Unternehmen betroffen, sorgen sie aus Unternehmenssicht für unschöne Schlagzeilen, einschließlich hoher Umsatzeinbußen. »Der Automobilbau ist ein gutes Beispiel für eine Branche, die von Systemausfällen stark bedroht ist, da die Lieferkette für die Lieferung dieser Zehntausende von Teilen in Echtzeit an die Produktionslinie nicht nur enorm komplex, sondern auch in hohem Maße durch IT-Technologie untermauert ist«, meint van den Boogaart. »IT hilft Zulieferern, Herstellern und Logistik, Hand in Hand zu arbeiten, um die Produktionslinien am Laufen zu halten. Von den vielen Gründen, warum IT-Systeme ausfallen könnten, sind Ausfälle aufgrund logischer Fehler die bedrohlichsten für die Automobilindustrie.«

Auf der technischen Ebene gibt es bereits Strategien, um Systemausfälle theoretisch zu verhindern: Synchrone Spiegel in Verbindung mit Snapshots und Backups sollen die Verfügbarkeit gewährleisten. Dem stehen aber einige erfolgreicher Ransomware-Angriffe gegenüber und regelmäßige Systemausfälle, die theoretisch nicht hätten passieren dürfen. Investments in Disaster-Recovery-Technologien sind daher zu einseitig. Sie schützen »nur« vor Hardware-Ausfällen und nicht vor logischen Fehlern wie Ransomware oder menschlichen Fehlern.

Stretched Cluster – bisher Stand der DR-Technik

»Um zu verstehen, warum es mit dem derzeitigen Stand der Technik noch immer regelmäßig zu Ausfällen kommt, muss man sich ansehen, auf welchen aktuellen Technologien BC/DR-Strategien aufgebaut sind«, sagt van den Boogaart. »Um die bestmögliche Betriebszeit zu erreichen, haben Unternehmen in teure Stretched Cluster investiert, um Hardware-Ausfällen theoretisch zu widerstehen. Snapshots und regelmäßige Backups auf der Softwareseite sollen RPOs und RTOs auf ein Minimum reduzieren. Der gestreckte Cluster bietet – im besten Fall – ein transparentes Failover im Falle eines Hardware-Ausfalls oder gar einer kompletten Katastrophe, die einen ganzen Standort betrifft. Die Nachteile des gestreckten Clusters als Basis für BC/DR sind seine hohen Kosten und Komplexität und die oft übersehene Tatsache, dass er nicht ohne Weiteres vor logischen Fehlern oder verlorenen Daten von Anwendungen schützt.« Eine BC/DR-Strategie mit einem gestreckten Cluster auf der Hardware-Seite und Snapshots und Backup-Technologie auf der Software-Seite ermöglicht Systeme und Daten nur in den Intervallen von gespeicherten Snapshots und Backups wiederherzustellen. Außerdem wird ein hoher Speicherbedarf benötigt.

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Lieferanten benötigen eine widerstandsfähige IT

Die Qualität und der Preis eines zugekauften Autoteils sind für einen Automobilhersteller natürlich wichtig. Ebenso wichtig für den Autobauer ist jedoch die Fähigkeit des Lieferanten, pünktlich und ohne Ausnahmen zu liefern. Ein »Tut mir Leid, unsere Systeme waren wegen ungeplanter Wartung ausgefallen«, wird nicht als Entschuldigung akzeptiert. Genauso wenig wie »Es war auch nicht unsere Schuld – wir wurden von Ransomware-Erpressern gehackt!« Weil die Branche stark von IT-Systemen abhängig ist, haben die Automobilhersteller begonnen, die Widerstandsfähigkeit ihrer Geschäftspartner gegen IT-Systemausfälle zu prüfen.

»Der Nachweis, dass ihre IT widerstandsfähig ist und jeder Katastrophe standhält, ob nun verursacht von Natur oder von Menschen, kann eine größere Herausforderung sein als der Qualitätsnachweis eines Handschuhfachs«, sagt Zertos van den Boogaart. »Dem CEO eines Lieferanten wird irgendwann die Forderung gestellt, zu beweisen, dass seine IT jederzeit der Aufgabe gewachsen ist, Teil der komplexen Supply Chain zu sein. Ein dokumentierter Disaster-Recovery-Test, der regelmäßig durchgeführt werden sollte, kann beweisen, dass die Systeme einem ungeplanten Ausfall standhalten und in kürzester Zeit wieder online sind. Tatsächlich ist dieser Nachweis für Unternehmen mit veralteten BC/DR-Strategien basierend auf Stretched-Cluster-Technologien oft sehr schwierig zu erbringen. Die Technologie garantiert die Verfügbarkeit zum einen nur auf der Hardware-Ebene und macht es zum anderen oft schwierig, überhaupt einen DR-Test erfolgreich durchzuführen. Ohne DR-Test ist es jedoch schlicht unmöglich nachzuweisen, dass die IT eines Unternehmens widerstandsfähig genug ist, um keine Gefahr für die Supply Chain zu sein.«

IT-Resilienz erhöht Schutz-Level von BC/DR

Für Zerto ist IT-Resilienz die Lösung: IT-Resilienz soll den Schutz gegenüber herkömmlichen BC/DR-Strategien erhöhen und gleichzeitig, die Infrastrukturen so flexibel gestalten, dass sowohl geplante als auch ungeplante Ausfälle vermieden werden. »Die Basis einer IT-Resilienz-Plattform ist Continuous-Data-Protection (CDP)«, erklärt van den Boogaart. »CDP ist der aktuelle Stand der Backup-Technologie und wird oft als kontinuierliches Backup oder Echtzeit-Backup bezeichnet. Der Unterschied zu herkömmlichen BC/DR-Strategien mit vollen Backups und Snapshots besteht darin, dass CDP jede einzelne Änderung automatisch auf Blockebene speichert. Dies bedeutet, dass die Sicherung nicht mehr in Intervallen, sondern kontinuierlich in einem Journal gespeichert wird.«

Um die Risiken ihrer Zulieferer einzuschätzen, sei es laut van den Boogaart nur eine Frage der Zeit, bis sie ihre Partner auffordern, ihre Fähigkeit zu beweisen, IT-Systemausfällen zu widerstehen: »Alle beteiligten Partner müssen die Schwächen der derzeit weit verbreiteten BC/DR-Strategien verstehen, die nur vor Hardwareausfällen, nicht aber vor logischen Fehlern schützen. Um allen möglichen Gründen für geplante oder ungeplante Systemausfälle widerstehen zu können, müssen Lieferanten ihre BC/DR-Lösungen aufrüsten, um eine höhere IT-Resistenz zu erreichen.«

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