Flexible Arbeitszeiten und die Gewissheit, einen sicheren Arbeitsplatz zu haben, sind wesentliche Faktoren für die psychische und physische Gesundheit von Arbeitnehmern. Das kommt nicht nur ihnen selbst zugute, sondern auch den Unternehmen, in denen sie arbeiten.
Denn Zufriedenheit mit der Arbeit führt zu weniger Fehlstunden und stressbedingten Produktivitätsstörungen. Das erkannte Monica Wang von der Boston University School of Public Health (BUSPH) mit ihrem Team bei der Analyse der Gesundheitsdaten von mehr als 18.000 US-Erwachsenen im Alter von 18 Jahren, die an der National Health Interview Survey 2021teilgenommen hatten, einer der größten nationalen Gesundheitsumfragen unter Erwachsenen.
Kriterien für Flexibilität und Sicherheit
Berufliche Flexibilität basierte auf der Einschätzung der Teilnehmer, wie leicht es ihnen fällt, ihre Arbeitszeiten zu ändern, um persönlichen oder familiären Verpflichtungen nachzukommen sowie regelmäßige Arbeitszeiten beizubehalten beziehungsweise frühzeitig zu wissen, wann sie arbeiten müssen. Die Arbeitsplatzsicherheit spiegelte die von den Teilnehmern subjektiv wahrgenommene Wahrscheinlichkeit wider, ihren Arbeitsplatz zu verlieren.
Die Ergebnisse zeigten, dass Erwachsene mit größerer Arbeitsplatzflexibilität und höherer Arbeitsplatzsicherheit zu 25 beziehungsweise 26 Prozent seltener unter schweren psychischen Problemen litten, also auch produktiver und seltener krank waren. Größere Arbeitsplatzflexibilität reduziert tägliche Angstgefühle um 13 Prozent, bei größerer Arbeitsplatzsicherheit waren es sogar 27 Prozent.
Stress und Ängste werden reduziert
„Wenn wir unsere Arbeitszeiten vorhersehen können und die Flexibilität haben, uns Zeit für wichtige persönliche oder familiäre Verpflichtungen zu nehmen, können wir Arbeit und persönliche Verpflichtungen besser miteinander vereinbaren“, so Wang. „Das kann Stress und Ängste reduzieren und gleichzeitig eine bessere Kontrolle über die Zeitpläne ermöglichen.“ Eine größere Arbeitsplatzsicherheit könne ein Gefühl der Stabilität vermitteln und die Fehlzeiten auf Grund höherer Arbeitszufriedenheit, geringerem arbeitsbedingten Stress und finanzieller Sicherheit verringern.
Wangs Empfehlungen für Unternehmen sehen Maßnahmen zur Förderung der Work-Life-Balance vor, darunter flexible Arbeitszeiten, Hybrid- und Remote-Optionen sowie Maßnahmen zur Anpassung der Arbeitszeiten. Auch flexible Mitarbeiterverträge, Qualifikationsentwicklung und Aufstiegsmöglichkeiten seien für beide Seiten hilfreich. Firmen könnten die Gesundheit ihrer Mitarbeiter unterstützen, indem sie die Richtlinien für Krankheitsurlaub überarbeiten, die Abdeckung für psychische Erkrankungen ausweiten und Partnerschaften mit Diensten eingehen, die Hindernisse beim Zugang zur Gesundheitsversorgung beseitigen, wie etwa eine telemedizinische Beratung.
www.pressetext.com