Der Messenger-Dienst WhatsApp dürfte nach wie vor die wohl am weitesten verbreitete App dieser Art sein. Allen Kontroversen der vergangenen Jahre zum Trotz wird sie weiterhin von der Oma bis hin zum Grundschüler genutzt, um Termine abzusprechen, Fotos zu teilen oder einfach, um sich zu unterhalten.
Damit das so bleibt, hat die App in diesem Jahr zahlreiche neue Funktionen erhalten. SpardaSurfSafe, eine Initiative der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg, fasst zusammen, welche das sind, wie sie das Nutzererlebnis beeinflussen und welche Gründe dahinterstecken.
Einer repräsentativen Umfrage der Bundesnetzagentur aus dem August 2021 zufolge nutzen 93 Prozent aller Nutzer von Online-Kommunikationsdiensten die App WhatsApp. Selbst bei den Kleinsten ist die App überaus beliebt. So gaben laut Kinder-Medien-Monitor 2022 rund 59 Prozent der befragten Kinder zwischen sechs und 13 Jahren an, über WhatsApp zu kommunizieren. „Der Erfolg eines Messenger-Dienstes hängt maßgeblich von der Zahl seiner Nutzer ab: Je mehr Menschen ihn nutzen, desto besser funktioniert er. Schließlich möchte man möglichst viele Kontakte auf diesem Weg erreichen“, erklärt Götz Schartner vom Verein Sicherheit im Internet e.V., einem der Mitveranstalter von SpardaSurfSafe. Damit die App auch weiterhin so beliebt bleibt, wird der Dienst ständig weiterentwickelt und hat im Jahr 2022 zahlreiche neue Funktionen erhalten.
So wurde das Weiterleiten von Nachrichten in diesem Jahr deutlich eingeschränkt. Wer jetzt eine Nachricht weiterleiten möchte, kann dies zwar weiterhin tun, jedoch nicht mehr an einen ganzen Verteiler, sondern nur an einzelne Kontakte. So wolle man die Verbreitung von Fake News, insbesondere rund um die Corona-Pandemie, einschränken. „Während vorher eine Falschmeldung einfach mit einem Klick an hunderte Kontakte verschickt werden konnte, muss man nun jeden Kontakt einzeln anschreiben“, fasst Schartner den Gedanken hinter der Funktionseinschränkung zusammen. Einen ähnlichen Hintergrund dürfte auch die neue erweiterte Löschfunktion in Gruppen-Chats haben. Während man bislang nur eigene Nachrichten für alle löschen konnte, können Gruppen-Admins nun auch die Nachrichten anderer Mitglieder für alle löschen. So können Gruppen-Admins gezielt gegen Hetznachrichten und Fake News in ihren Gruppen vorgehen.
Auch eine von vielen lange gewünschte Neuerung schaffte es in die App: Seit diesem Jahr kann man mit Emojis auf Nachrichten reagieren, ohne dass man dazu extra eine Antwort verschicken muss. Ähnlich wie die „Like“-Funktion bei Facebook startete das Feature zunächst mit einigen wenigen Emojis, mittlerweile lässt sich fast das ganze Repertoire nutzen.
Auch die Sprachnachrichten-Funktion wurde weiter verbessert. „Entweder man liebt oder man hasst Sprachnachrichten über WhatsApp. Wer in die erste Kategorie fällt, dürfte die neue Funktion lieben, denn jetzt kann man die Aufnahme ganz einfach unterbrechen und später wieder fortsetzen. Das war bislang nicht möglich“, erklärt Schartner.
Die letzte Neuerung betrifft die Statusanzeige in der App. Dort lässt sich einstellen, wer sieht, wann man „Zuletzt online“ war. Bislang waren das entweder „Alle“, nur „Meine Kontakte“ oder „Niemand“. Jetzt ist die Auswahlmöglichkeit „Meine Kontakte außer…“ hinzugekommen. Hier lässt sich dann eine gezielte Auswahl treffen, wer die Information über den Online-Status erhält und wer eben nicht.
Nach den Diskussionen rund um die Verschmelzung von Facebook und WhatsApp in das Unternehmens-Universum von Meta und den damit verbundenen Änderungen an den Nutzungsbedingungen konnte sich WhatsApp mit den Neuerungen dieses Jahr weitgehend aus den Negativ-Schlagzeilen heraushalten. SpardaSurfSafe wird die App weiter beobachten und über neue Funktionen ebenso berichten wie über kritische Veränderungen beim Messenger-Dienst.
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