Analyse

Weltweit immer mehr weibliche CEOs – nur nicht in Deutschland

CEO

Der weltweite Anteil von Frauen bei den Ernennungen zum CEO eines börsennotierten Unternehmens war 2023 so hoch wie nie zuvor, er betrug 12,3%. Betrachtet wurden dazu die Unternehmen der zwölf global führenden Börsenindizes, für Deutschland war es der DAX 40.

Von 178 neu zu besetzenden Posten als CEO gingen 22 an Frauen. Gleichwohl würde es bis zur Geschlechterparität unter Vorstandvorsitzenden der weltweit wichtigsten börsennotierten Unternehmen bei der jetztigen durchschnittlichen Wachstumsrate des Frauenanteils 81 Jahre dauern. Am ‘schnellsten’ ginge es bei den Unternehmens des amerikanischen S&P 500, dort würde es ‘nur’ 59 Jahre dauern. Das ist das Ergebnis einer internationalen Analyse der Besetzung von CEO-Posten durch die Personalberatung Russell Reynolds Associates.

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Europa und Australien sind führend bei der Ernennung weiblicher Vorstandsvorsitzender. Die im Euronext 100 und im australischen ASX 200 versammelten Unternehmen kommen auf einen Frauenanteil von 25% bei den 2023 erfolgten Ernennungen zum CEO, der britische Börsenindex FTSE 100 auf 19%. Wie schon im Vorjahr ist Belén Garijo von Merck die einzige Frau an der Spitze eines DAX 40-Unternehmens. Im Jahr 2023 gab es keine einzige Neuernennung (die 2022 erfolgte Ernennung von Carla Kriwet zum CEO von Fresenius Medical Care, mittlerweile M-DAX, endete bereits nach einigen Wochen wieder).

«Während der Frauenanteil unter DAX 40-Vorständen zumindest bis 2022 stark wuchs, bevor er 2023 stagnierte, tut sich an der Spitze der DAX 40-Unternehmen in puncto Frauenanteil seit Jahren nichts; es gab ein paar kurze Intermezzi, die unrühmlich endeten. Während weltweit der Anteil weiblicher CEOs, wenn auch langsam, wächst, ist der DAX 40 von dieser Entwicklung abgehängt. Deutschland bildet in der Hinsicht ein Schlusslicht», sagt Jens-Thomas Pietralla, Leiter der Europäischen Board & CEO Praxisgruppe von Russell Reynolds Associates.

Wie die Analyse zeigt, schied im Jahr 2023 auch eine Rekordzahl weiblicher CEOs aus. Ein Zehntel aller weltweiten CEO-Abgänge waren Frauen, wobei Frauen dreimal so häufig aus persönlichen Gründen ausschieden wie Männer (16% gegenüber 5% bei Männern). Zudem mussten Frauen häufiger vorzeitig und unfreiwillig ihren CEO-Posten wieder verlassen (34% gegenüber 25%).

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Infolgedessen sind Männer im weltweiten Durchschnitt (bei Betrachtung der Abgänge in 2023) viereinhalb Jahre länger als CEO im Amt als Frauen (8,7 Jahre gegenüber 4,1 Jahren). Diese Zahl variiert jedoch erheblich zwischen den einzelnen Ländern: Bei den Unternehmen des britischen FTSE 100 ist die Amtszeit der Frauen statt der durchschnittlichen 4,6 Jahre nur 2,4 Jahre kürzer (also 8,7 Jahre bei Männern gegenüber 6,3 Jahren bei Frauen). Beim amerikanischen S&P500 sind Männer hingegen durchschnittlich 7,8 Jahre länger im Amt. Für den deutschen DAX 40 lässt sich die Verweildauer als Vorstandsvorsitzende für 2023 nicht berechnen, da es keine Abgänge weiblicher CEOs gab.

Insgesamt wurden im Jahr 2023 im Mittel aller Unternehmen der zwölf weltweit führenden Börsenindizes 10% der CEO-Posten (178) neu besetzt. Der häufigste Grund für die Neubesetzungen waren die Altersgrenze (29%), der zweithäufigste Grund Entlassungen (27%). Im DAX 40 betrug die Fluktuation nur 5%, das ist zusammen mit dem französischen CAC 40 die geringste Quote aller zwölf Indizes. Generell war die Fluktation in Europa geringer als in den USA und in Asien. Die häufigsten Wechsel gab es im indischen NSE Nifty 50 (14%), im Hang Seng aus Hongkong (13,8%), beim STI aus Singapur (13,3%) und bei den Unternehmen innerhalb des britischen FTSE 100 (13%). 

Methodik

Die betrachteten Unternehmen sind die in den folgenden zwölf Börsenindizes enthaltenen Firmen: ASX 200, CAC 40, DAX 40, Euronext 100, FTSE 100, FTSE 250, HANG SENG, Nikkei 225, NSE Nifty 50, S&P 500, S&P/TSX Composite, STI.

www.russellreynolds.com

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