Ob durch reines Ausprobieren oder mit Anleitung: Rund vier von fünf Menschen in Deutschland (82 Prozent) stärken ihre digitalen Kenntnisse und Fähigkeiten. Doch im Alter hören die Menschen zunehmend auf, sich neue digitale Kompetenzen anzueignen.
Während sechs Prozent der 50- bis 64-Jährigen rund um Digitales nichts Neues dazulernen, sind es in der Altersgruppe zwischen 65 und 74 Jahren schon 42 Prozent – und sogar rund die Hälfte der Seniorinnen und Senioren ab 75 Jahren (54 Prozent). Gleichzeitig trifft dies bei den unter 50-Jährigen auf niemanden zu. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Initiative „Digital für alle“ unter 1.002 Personen in Deutschland ab 16 Jahren. Demnach bringen sich die meisten digitale Kompetenzen bei, indem sie Neues eigenständig ausprobieren und aus Fehlern lernen (71 Prozent). Fast genauso viele lassen sich vom Freundeskreis, Bekannten oder Familienmitgliedern etwas beibringen (68 Prozent). Seminare und Schulungen zur Stärkung digitaler Kompetenzen besuchen 35 Prozent, 16 Prozent lesen Fachmedien oder Blogbeiträge.
Aber auch digitale Medien helfen beim Lernen: So schauen 48 Prozent Videos, z. B. auf YouTube oder TikTok, 14 Prozent nutzen Apps und zwölf Prozent hören sich Podcasts an. Auch Ältere greifen auf digitale Medien zurück: Jede und jeder Dritte ab 65 Jahren (32 Prozent) lernt mithilfe von Internetvideos, neun Prozent hören Podcasts und acht Prozent nutzen Apps. Dennoch lassen sich die meisten Digitales auch in dieser Altersgruppe von der Familie oder Bekannten beibringen (46 Prozent).
„Es gibt vielfältige Lernmethoden, um die eigenen Digitalkompetenzen zu stärken oder neue zu erlernen“, erklärt Kimberly Klebolte, Geschäftsführerin der Initiative „Digital für alle“. „Wichtig ist, das Lernen als lebenslangen Prozess zu betrachten: Für jedes Alter braucht es Angebote, um in die digitale Welt einzutauchen und sie zu verstehen. Wer sich allein nicht zurechtfindet, braucht Unterstützung. Angebote sollten alltagsnah und auf Augenhöhe gestaltet sein – im privaten Umfeld wie auch in der professionellen Beratung.“
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