Die Angst, aufgrund des technischen Fortschritts in Zeiten von ChatGPT und Co überflüssig zu werden, hat unter US-Arbeitnehmern in den vergangenen zwei Jahren stärker zugenommen als jemals zuvor. Das zeigt die jüngste Umfrage des Researchers Gallup. Demnach haben 22 Prozent diese Befürchtung, sieben Prozentpunkte mehr als im Jahr 2021. In früheren Gallup-Umfragen dieser Art schwankte der Wert zwischen 13 und 17 Prozent, ohne dass ein eindeutiger Trend nach oben erkennbar war.
Hochschulabsolventen skeptisch
Der jüngste Anstieg liegt fast ausschließlich an den Arbeitnehmern mit Hochschulabschluss, bei denen die Sorgenquote von acht auf 20 Prozent gestiegen ist. Die Quote bei jenen ohne Hochschulabschluss blieb mit 24 Prozent fast unverändert. Die Sorge, dass Technologie den Arbeitsplatz überflüssig macht, ist bei jüngeren Arbeitnehmern größer als bei älteren. Bei denen, die weniger als 100.000 Dollar pro Jahr verdienen, ist die Sorge stärker gewachsen als bei Besserverdienenden. Bei Frauen und Männern gibt es kaum Unterschiede bei der Sorgenquote.
Die Sorge, durch Künstliche Intelligenz (KI) wegrationalisiert zu werden, ist allerdings nicht die größte unter US-Arbeitnehmern. Mit 31 Prozent fürchten deutlich mehr Kürzungen der Sozialleistungen. 24 Prozent befürchten eine Kürzung ihrer Löhne oder Gehälter. 20 Prozent fürchten Entlassung, 19 Prozent eine Reduzierung ihrer Arbeitszeit. Mit sieben Prozent ist die Sorge, dass der eigene Arbeitsplatz ins Ausland abwandert, am geringsten.
Folgen für die Karriere befürchtet
Mitte der 2000er-Jahre waren die Anteile derjenigen, die sich Sorgen um Entlassung oder Kürzung der Arbeitszeit machten, noch deutlich niedriger, während 2019 einen Tiefstand der Besorgnis über Kürzungen der Sozialleistungen markierte. Während früher am ehesten Roboter als Bedrohung wahrgenommen wurden, ist es heute die immer besser werdende, auf KI basierende Recherche- und Text-Software, deren bekannteste ChatGPT ist. „Angesichts dieses Wandels ist es verständlich, dass US-Arbeitnehmer, insbesondere solche mit Hochschulabschluss, sich mehr Sorgen darüber machen, was Technologie für ihre Karriere bedeuten könnte“, heißt es bei Gallup.
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