Große Hilfs- und Spendenbereitschaft für Geflüchtete aus der Ukraine – doch was wird wirklich wo benötigt? Ein kleines Team aus München hat als Antwort auf diese Frage eine App entwickelt, die ab sofort verfügbar ist.
Immer mehr Menschen fliehen vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland. Die Hilfsbereitschaft für die Neuankömmlinge ist riesengroß. Doch welche Sachspenden werden konkret in der eigenen Umgebung benötigt und wo können sie abgegeben werden? Um dieses logistische Problem in den Griff zu bekommen, haben sich einige engagierte IT-Experten aus München zusammengetan und innerhalb weniger Tage die Smartphone-App „WasWohin“ entwickelt. Wie der sprechende Name sagt, gibt die App einen schnellen Überblick auf der Landkarte, welche Hilfsgüter wirklich gerade wo benötigt werden. Hilfesuchende und Hilfswillige können so einfach, schnell und direkt in Kontakt kommen und die Hilfe für die Ukraine-Flüchtlinge lokal effektiver organisieren.
Die App „WasWohin“ gibt es ab sofort kostenlos im iOS- und Android Store sowie als Webversion. Viele Helfer vernetzen sich bislang in Ermangelung eines passenden Hilfstools in privaten Social-Media-Gruppen. Das Problem: Für die lokale Öffentlichkeit bleiben die lokalen Projekte zur Flüchtlingshilfe somit bislang unsichtbar. „Die Hilfsbereitschaft auf Mikro-Ebene ist enorm. Viele Menschen in Deutschland wollen den gestrandeten Menschen aus der Ukraine helfen“, so Rüdiger Trost, einer der drei Initiatoren des Pro-Bono-Projekts. Er hatte bereits 2015 im Rahmen der Flüchtlingskrise eine ähnliche, erfolgreiche App mit ins Leben gerufen. „Leider verpufft diese Hilfsbereitschaft aktuell noch viel zu häufig – einfach nur deshalb, weil die Hilfswilligen die konkreten Hilfsmöglichkeiten in der Nachbarschaft nicht finden. Das soll ‚WasWohin‘ ändern“, so Trost weiter. Die App macht die Annahmestellen erstmals bundesweit transparent und stellt sie auf einer Karte dar. Organisationen, aber auch Privatpersonen, die Geflüchtete aufgenommen haben, können sich hier registrieren und genau angeben, was sie benötigen. Die Organisatoren der Sammelstellen können auch nähere Informationen wie etwa Öffnungszeiten, Kontaktmöglichkeiten oder Verpackungswünsche mit angeben.
Die Entwickler der App wünschen sich vor allem eine schnelle Verbreitung der kostenlosen App, damit das private Engagement der Helfer noch besser auf den Bedarf der geflohenen Menschen abgestimmt werden kann. Im Idealfall können Hilfswillige sich mit der App vor dem Einkauf im Supermarkt informieren, was in der Nähe benötigt wird, und die Waren auf dem Rückweg gleich dort vorbeibringen. In die Entwicklung der App „WasWohin“ flossen viele Erfahrungen aus der Vorgänger-App „helphelp2“ ein, die bereits während der Flüchtlingskrise 2015 tausendfach lokale Helfer bei der Organisation ihrer Projekte unterstützte.
Das Team
Finanziert wurde die Entwicklung der App von der Codivo GmbH, einem kleinen Web-Entwickler-Team aus München. Die ursprüngliche Idee kam vom Projektmanager der App, Rüdiger Trost von F-Secure. Der Geschäftsführer von Codivo, Ivo Heckmann, und sein Mitarbeiter Tim Mewe setzten mit Rüdiger Trost gemeinsam die Idee um und programmierten die App in wenigen Tagen. Ben Kern steuerte für „WasWohin“ das Logo, das Farbkonzept und CSS für die Website bei.
Alle Beteiligten investierten ihre Freizeit in das Projekt und tragen auch weiterhin die gesamten laufenden Kosten für den Betrieb von „WasWohin“. Die Anwendung wird auch zukünftig kostenlos und komplett tracking- und werbefrei bleiben.
Weitere Informationen:
Hier kann man die App downloaden:
www.waswohin.de