Die Telekom liegt beim Ausbau von 5G und FTTH voll im Plan. Srini Gopalan, im Vorstand der Telekom für das Deutschland-Geschäft verantwortlich, und Walter Goldenits, Technik-Chef der Telekom in Deutschland, gaben in Bonn Auskunft über den Fortschritt beim Netzausbau.
Seit Jahresbeginn bietet das Unternehmen 430.000 neue FTTH-Anschlüsse. Das 5G Mobilfunknetz der Telekom können bereits 85 Prozent der Menschen in Deutschland nutzen. Außerdem informierten sie über den Status des Wiederaufbaus in den Flutgebieten. Die Telekom wird nach aktuellem Planungsstand in 17 vom Hochwasser stark betroffenen Gemeindeteilen beim Wiederaufbau auf Glasfaser setzen und rund 35.000 Haushalte direkt an ihr Glasfasernetz anbinden.
Srini Gopalan: „Mit unserer modernen Glasfaserinfrastruktur bieten wir unseren Kundinnen und Kunden genau das, was sie von uns erwarten: Beste Konnektivität in den besten Netzen. Deshalb gehen wir beim Ausbau nicht vom Gas, sondern fahren unsere Maschinerie weiter hoch. Unser Anspruch ist es, im Festnetz wie im Mobilfunk führend zu sein. Dafür investieren wir pro Jahr über 2 Milliarden Euro für den Glasfaserausbau. Mehr als jeder unserer Wettbewerber.“
Fortschritt beim Glasfaserausbau
Im laufenden Jahr hat die Telekom im Festnetz 430.000 gigabitfähige Glasfaser-Anschlüsse (FTTH, Fiber to the home) ermöglicht und dafür über 30.000 Kilometer Glasfaser verlegt. Allein im Juli waren es über 85.000 Anschlüsse. Damit liegt das Unternehmen voll im Plan. Das Ziel für das Gesamtjahr 2021 bleiben 1,2 Millionen Glasfaser-Anschlüsse.
Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem ländlichen Raum. Hier will die Telekom in den kommenden Jahren ihre Ausbauaktivitäten deutlich verstärken. „In Kommunen mit weniger als 20.000 Einwohnern ist die digitale Infrastruktur oftmals nicht so weit entwickelt wie in den Großstädten. Deshalb wollen wir bis 2030 mindestens acht Millionen Glasfaser-Anschlüsse im ländlichen Raum realisieren. Der Glasfaserausbau ist ein lokales Geschäft mit hoher Komplexität. Deshalb ist der offene Dialog mit den Kommunen und deren Entscheidern für uns so wichtig. Das ist auch ein Grund dafür, dass wir Zuständigkeiten und Entscheidungskompetenzen immer stärker von Bonn aus in die Regionen verlagern“, so Srini Gopalan.
55.000 Antennen
Im Mobilfunknetz der Telekom funken jetzt insgesamt 55.000 Antennen mit 5G. Damit können bereits 85 Prozent der Bürgerinnen und Bürger den neuen Mobilfunkstandard nutzen. Bis Jahresende will die Telekom die 90 Prozent-Marke überschreiten. 5G auf dem ultraschnellen 3,6 GHz Frequenzband ist jetzt in mehr als 60 Städten verfügbar. Über 2.400 Antennen an insgesamt rund 800 Standorten sorgen dafür, dass immer mehr Menschen Highspeed 5G nutzen können. Neu hinzugekommen sind die Städte Bad Tölz, Gießen, Göttingen, Leverkusen, Mainz, Münster, Oberhausen, Recklinghausen, Regensburg, Wuppertal und Antennen in den Kreisen Mayen Koblenz, Merzig Wadern, Mettmann, im Rhein Sieg Kreis und im Rheinisch Bergischen Kreis. Zusätzlich hat die Telekom auch in Städten, die bereits eine 5G Versorgung auf der 3,6 GHz-Frequenz haben, weitere Standorte in Betrieb genommen. „5G ist für uns eine ‚Und-Technologie‘, keine ‚Oder-Technologie‘. Unser 5G Ansatz steht für Geschwindigkeit und Latenz. Genauso wie für 5G in der Stadt und auf dem Land. Wir kombinieren Frequenzbänder. Und wir nutzen die Technologien so, dass unsere Kunden den höchsten Mehrwert haben“, erläutert Walter Goldenits.
Auch das Thema 5G Stand Alone verfolgt die Telekom weiter. „Derzeit betreiben wir in vier deutschen Städten Stand Alone Standorte und sind mit den Tests sehr zufrieden. Diese Technik wird das gesamte Potenzial von Virtual und Augmented Reality, Mobile Gaming und industrieller Vernetzung freisetzen. Bis zur kompletten Umstellung sind allerdings noch verschiedene Entwicklungsschritte nötig, da der Mehrwert für unsere Kundinnen und Kunden oberste Priorität hat – und dieser Mehrwert liegt in einer möglichst großflächigen Versorgung mit Highspeed“, so Walter Goldenits weiter.
Mit 5G Stand Alone wird zukünftig auch die Infrastruktur im Kernnetz vollständig auf eine neue, cloudbasierte 5G-Architektur umgerüstet. Diese Weiterentwicklung von 5G ist die Voraussetzung für neue Einsatzmöglichkeiten wie Network Slicing oder Edge Computing.
Wiederaufbau in den Flutgebieten macht Fortschritte
Insbesondere im Festnetz sind die Schäden der Flutkatastrophe noch nicht alle behoben. In den betroffenen Gebieten sind mittlerweile rund 80 Prozent wieder am Netz. Bei knapp 20.000 Anschlüssen arbeiten die Technikerinnen und Techniker an Lösungen, um auch diese möglichst bald wieder schalten zu können.
Für den Wiederaufbau gilt: Schnelligkeit geht vor Perfektion. Dabei bedient man sich auch provisorischer Lösungen. Häufig ist die Infrastruktur aber so schwer zerstört, dass sie komplett neu aufgebaut werden muss. In den stark betroffenen Ortsteilen wird die Telekom direkt Glasfaser ausbauen. Das Unternehmen hat bislang 17 Kommunen dafür identifiziert. Diese sind: Ahrbrück, Altenahr, Antweiler, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Bad Münstereifel (Innenstadt, Gewerbegebiet, Iversheim, Arloff), Kall (Sötenich, Urft), Schleiden/Schleiden-Gemünd, Stolberg (Mitte, Vicht), Dernau, Euskirchen-Schweinheim, Fuchshofen, Hönningen, Insul Markt, Mayschoß, Rech, Schuld und Sinzig (Kernstadt, Bad Bodendorf). Insgesamt handelt sich um rund 35.000 Anschlüsse.
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