Telekom erwägt Personalabzug aus russischem Software-Standort

Bildquelle: nitpicker / Shutterstock.com

Vor dem Hintergrund weiterer möglicher Sanktionen gegen Russland erwägt die Deutsche Telekom, Personal aus ihrem Software-Entwicklungsstandort in Sankt Petersburg abzuziehen. Man müsse sich nun überlegen, wie man mit den 2000 Beschäftigten umgehe.

Denkbar sei, den Beschäftigten Visa anzubieten, damit sie außerhalb von Russland für die Telekom weiter arbeiten können. Damit könnte die Arbeit teilweise verlagert werden, sagte Konzernchef Tim Höttges bei der Jahres-Pressekonferenz der Telekom am Donnerstag in Bonn. Man werde dabei individuell vorgehen.

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Finanzchef Christian Illek sagte, man habe Maßnahmen ergriffen, um die Bezahlung der dortigen Belegschaft und die Versorgung mit Hardware und Software sicherzustellen. Auf die Software-Entwicklung des Konzerns insgesamt hätten mögliche Einschränkungen der Arbeit an dem Standort laut Höttges keinen Einfluss – Standorte in Deutschland, Indien und in osteuropäischen Staaten könnten dies ausgleichen.

In Russland macht die Telekom nur wenig Geschäft. Der Magenta-Konzern sei «extrem auf die westliche Welt» fokussiert, sagte Höttges.

Der Konzernlenker zeigte sich tief erschüttert über die jüngste Entwicklung. «Wir sind entsetzt über den russischen Angriff in der Ukraine», sagte der Vorstandsvorsitzende und machte klar, dass er die bisherige Haltung des Westens gegenüber Russland für naiv halte: «Uns fehlt teilweise in unserer Disney World, an der wir in der westlichen Welt gerne festhalten würden, ein bisschen der Realitätssinn.»

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Höttges sagte, er fürchte nun eine Zunahme an Cyberangriffen. Das sei ein allgemeiner Trend, der wegen der Ukraine-Eskalation zusätzlichen Schub bekommen dürfte. Die Telekom habe Krisengruppen etabliert, «dass wir gegen Cyberangriffe geschützt sind», sagte der Manager. «Wir werden alles tun, um mögliche Cyberangriffe zu verhindern.» Losgelöst vom Ukraine-Konflikt sei die Zahl der Cyberangriffe auf Infrastrukturen der Deutschen Telekom in den vergangenen Monaten gestiegen. Mit Blick auf die Zukunft sagte er: «Ich sehe die Gefahr jetzt steigen.»

dpa

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