Hochwertige Technik, gesundes Essen und kluge Digitalkonzepte: Diese Dinge zeichnen für die Menschen in Deutschland gute Schulen aus. 80 Prozent sind der Meinung, dass die technische Ausstattung des Schulgebäudes ein entscheidendes Merkmal einer guten Schule sei.
Für 75 Prozent ist eine gesunde Verpflegung zentral, 71 Prozent heben die Einbindung der Eltern als besonders relevant hervor und 70 Prozent nennen zusätzliche Angebote zur Vermittlung von Medien- und Digitalkompetenz als wichtiges Merkmal. Ebenso wichtig ist ein guter Ruf (70 Prozent). Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland.
„Vollkommen zurecht haben die Deutschen hohe Erwartungen an die technische Ausstattung der Schulen. Für Kinder und Jugendliche darf der Schulbesuch keine Zeitreise ins 20. Jahrhundert sein. Der Schulbesuch muss endlich eine Begegnung mit der Zukunft werden. Umso wichtiger ist, dass Schulen auf eine selbstbestimmte Teilhabe in einer digitalisierten Welt und am Arbeitsmarkt vorbereiten“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.
Als weitere Merkmale guter Schulen nannten die Befragten ein überzeugendes Digitalkonzept der Schule (66 Prozent), die technische Ausstattung der Schülerinnen und Schüler (59 Prozent) sowie Ganztagsangebote und Arbeitsgemeinschaften (56 Prozent) und die Lage und Anbindung (55 Prozent). Für weniger als die Hälfte der Befragten gehören der Online-Auftritt (46 Prozent) sowie außerschulische Aktivitäten wie Sommerfest und thematische Schwerpunkte wie eine naturwissenschaftliche oder musische Ausrichtung (jeweils 44 Prozent) zu den zentralen Merkmalen einer Schule.
Unter den Befragten waren auch 234 Eltern schulpflichtiger Kinder. Für sie sind zusätzliche Angebote zur Vermittlung von Medien- und Digitalkompetenz das mit Abstand wichtigste Merkmal einer Schule (95 Prozent) – vor dem Online-Auftritt (89 Prozent) und einer gesunden Verpflegung (85 Prozent).
Veröffentlicht wurden die Umfrageergebnisse im Vorfeld der zweitägigen Bitkom-Bildungskonferenz, die am 9. März beginnt. Im Zentrum stehen neben der Digitalisierung des Bildungswesens unter anderem die Themen lebenslanges Lernen, Künstliche Intelligenz in der Bildung und Trends im E-Learning.
Deutsches Bildungssystem steht vor fundamentalem Wandel
Die Deutschen glauben, dass die hiesigen Bildungseinrichtungen vor einem fundamentalen Wandel stehen. So sind 57 Prozent der Meinung, es sei zwingend notwendig, sich ein Leben lang weiterzubilden, um nicht den Anschluss an die digitale Gesellschaft zu verlieren. 53 Prozent finden, genau dabei könnten digitale Technologien helfen – mit ihnen würden Menschen besser und schneller neue Dinge lernen. 43 Prozent würden gerne selbst mehr von der Digitalisierung wissen, um besser am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können.
Dazu Bitkom-Präsident Berg: „Eine Kultur des lebenslangen Lernens ist nicht nur eine Frage der Innovationsfähigkeit von Unternehmen. Es ist eine Frage der sozialen und digitalen Teilhabe. Viele Menschen möchten ihre Digitalkompetenzen stärken. Jetzt muss es darum gehen, einschlägige Weiterbildungsangebote niedrigschwellig bekannt und zugänglich zu machen.“
Die Rolle von Lehrkräften wird sich in den kommenden zehn Jahren stark verändern; davon sind 50 Prozent der Menschen überzeugt. 33 Prozent glauben sogar, dass Lehrkräfte zunehmend durch Computerprogramme ersetzt werden. Um diesen Wandel zu gestalten, fordern vier von zehn Deutschen (40 Prozent), dass Unternehmen, die Lösungen zu KI-basiertem Lernen entwickeln, stärker vom Staat gefördert werden sollen.
Hinweis zur Methodik:
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Im Februar 2022 wurden 1.005 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragen lauteten: „Welche Merkmale sind Ihrer Meinung nach für eine gute Schule in der heutigen, digitalen Gesellschaft am wichtigsten?“ und „Inwiefern stimmen Sie den Aussagen zum Thema digitale Bildung und zum Einsatz künstlicher Intelligenz in der Bildung zu?“ Die Angaben für „stimme voll und ganz zu“ und „stimme eher zu“ wurden hierbei zusammengefasst,
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