Streaming-Plattform Joyn umwirbt ARD und ZDF

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ProSiebenSat.1-Chef Bert Habets hat erneut die öffentlich-rechtlichen Häuser für eine Zusammenarbeit im Mediathek-Bereich umworben. Dem privaten TV-Konzern schwebt vor, dass die Mediatheken von ARD und ZDF auf der eigenen Streaming-Plattform Joyn des TV-Konzerns verfügbar sein könnten – bislang kann man dort das Live-Programm von öffentlich-rechtlichen und das von privaten Sendern sehen.

Habets sagte am Freitag in seiner Rede auf der ProSiebenSat.1-Aktionärshauptversammlung mit Blick auf das Thema: «Bei der Integration der Inhalte des deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf Joyn würden wir selbstverständlich alle medienrechtlichen Vorgaben berücksichtigen, insbesondere mit Blick auf das Thema Werbung.» Auch urheberrechtlich oder kartellrechtlich sehe man keine Hindernisse. «Wir führen dazu bereits gute Gespräche mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk.»

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Auf eine Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur hieß es von einem ARD-Sprecher in einer Reaktion dazu: «Der ARD Vorsitzende Kai Gniffke und Bert Habets haben sich bislang in einem persönlichen Gespräch allgemein ausgetauscht. ARD und ZDF bauen derzeit ihr gemeinsames Streaming-Netzwerk auf, diese Zusammenarbeit hat für die ARD erste Priorität. Über eine Kooperation mit ProSiebenSat.1 zum Aufbau einer deutschsprachigen Medienplattform unter dem Dach von Joyn werden derzeit keine Gespräche geführt.»

Das ZDF hob in einem Statement auf dpa-Anfrage ebenfalls das Streaming-Netzwerk der öffentlich-rechtlichen Häuser hervor: Beim Thema Streaming setze man auf Vernetzung und habe deshalb gemeinsam mit der ARD ein Streaming-Netzwerk konzipiert. «Zentrales Ziel ist es zunächst, einen großen Kosmos öffentlich-rechtlicher Inhalte zu schaffen und für das Publikum komfortabel nutzbar zu machen.»

Deshalb baue man unter anderem auf eine übergreifende Suche, ein gemeinsames Login, ein direktes Abspielen aller Inhalte oder auch auf übergreifende Empfehlungen. Letztere seien bereits vor wenigen Wochen im Doku-Bereich gestartet und werden demnach zügig ausgebaut. Außerdem hieß es vom ZDF: «Wir verstehen das Projekt als ein europäisches und könnten uns gut vorstellen, auch andere Partner zu beteiligen. Eine gemeinsame Plattform für öffentlich-rechtliche und private Medienhäuser würde zunächst einen entsprechenden Rahmen durch den Gesetzgeber erfordern.»

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dpa

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