Der Lautsprecher-Anbieter Sonos will Nutzern seiner Geräte eine Alternative zu Sprachassistenten der großen Tech-Konzerne bieten. Die Software ist eng auf die Musik-Nutzung zugeschnitten und wird ab Juni zunächst nur in den USA verfügbar sein. Bis Jahresende werden auch Sonos-Kunden in Frankreich ihren Lautsprechern Befehle auf Französisch geben können. Einen Zeitplan für weitere Länder nannte Sonos am Mittwoch nicht.
Über den Sonos-Sprachassistenten werden die Nutzer unter anderem die Musik-Wiedergabe steuern können, auch in verschiedenen Räumen. Die Software mit dem Namen Sonos Voice Control kann sich dabei einen Lautsprecher mit Amazons Sprachassistentin Alexa teilen – die Programme springen dann jeweils auf ihr Weckwort an. Mit Googles Konkurrenzsoftware Assistant funktioniert eine solche Ko-Existenz auf einem Gerät nicht. Sie können zwar in einem System parallel genutzt werden – müssten dafür aber auf verschiedenen Geräten laufen. Sonos und Google stecken in einem erbitterten Patentstreit vor Gericht.
Die Technologie für einen eigenen Sprachassistenten holte sich Sonos mit dem Kauf der französischen Firma Snips im Jahr 2019 ins Haus. Die Vorarbeit erklärt auch, warum Frankreich die erste Station bei der internationalen Expansion sein wird. Für Datenschutz soll sorgen, dass alle Sprachbefehle auf den Geräten selbst statt online in der Cloud verarbeitet werden. Sonos hatte in der Vergangenheit bereits darauf verwiesen, dass Kunden Bedenken gegenüber Sprachassistenten von Google und Amazon haben und deshalb Modelle ohne die dafür nötigen Mikrofone herausgebracht.
Sonos stellte am Mittwoch auch sein günstigstes Soundbar-Modell vor. Das kompakte Gerät mit dem Namen Sonos Ray soll in Deutschland 299 Euro kosten – und die Firma macht damit deutlich, dass sie auch das Geschäft mit günstigeren Lautsprechern für TV-Geräte nicht Rivalen überlassen will. Die beiden bisherigen Sonos-Soundbars sind mit 999 und 499 Euro deutlich teurer. Die Firma hat nach jüngsten Angaben Geräte in 13 Millionen Haushalten.
dpa