Können Roboterhunde die Personalabteilung ersetzen?

Roboterhund wählt künftig Führungskräfte aus

Roboter-Hund

Moderne Technologie könnte schon bald eine zentrale Rolle in der Personalauswahl spielen. Forscher der Reichman Universität um Hadas Erel untersuchten, ob ein Roboterhund fähig ist, auf natürliche Weise eine Führungsperson innerhalb eines Teams zu identifizieren.

Die Ergebnisse ihrer Studie werfen spannende Fragen für die Zukunft der Personalentwicklung auf.

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Experimente mit dem Roboterhund

Im Rahmen der Untersuchung baten Erel und ihr Team, bestehend aus Doktorand Elior Carsenti und zwei weiteren Studierenden, jeweils zwei Personen, gemeinsam mit einem Roboterhund eine Suchaufgabe zu lösen. Dabei wurden keine Rollen vorgegeben, und es gab keinerlei Anweisungen zur Aufgabenverteilung. Alle Teilnehmer starteten unter gleichen Bedingungen. (via Pressetext)

Eine besonders interessante Beobachtung war, dass der Roboterhund schon bei der ersten Interaktion eine klare Vorliebe für einen der beiden Teilnehmer zeigte. Diese Person übernahm daraufhin unbewusst die Führung des Teams und koordinierte die Zusammenarbeit, ohne dass dies explizit gefordert wurde. Der zweite Teilnehmer akzeptierte diese Rollenverteilung meist anstandslos und empfand die Dynamik als positiv.

In Fällen, in denen der Roboter beiden Teammitgliedern gleichermaßen Zuneigung entgegenbrachte, entwickelten sich gleichberechtigte Führungsstrukturen. Dies deutet darauf hin, dass Roboter allein durch körperliche Gesten Menschen subtil zu Führungspersönlichkeiten formen können – ohne jegliche verbale oder formale Anweisungen.

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Die Forscher betonen, dass insbesondere der erste Kontakt zwischen Mensch und Roboter entscheidend für die künftige Zusammenarbeit ist. Die initiale Interaktion kann die langfristige Dynamik zwischen den Beteiligten prägen und somit auch die Leistungsfähigkeit eines Teams beeinflussen.

Einblicke aus der Sozialpsychologie

Hadas Erel hebt hervor: „Roboter kann man zur Förderung wichtiger sozialer Prozesse einsetzen. Wir zeigen, wie sich das Verhalten von Robotern so gestalten lässt, dass sie in heiklen sozialen Situationen eingreifen können, in denen ein menschliches Handeln möglicherweise wirkungslos wäre. Die Integration von Prinzipien der Sozialpsychologie in das Verhalten von Robotern eröffnet neue Möglichkeiten zur Verbesserung der Beziehungen und Interaktionen zwischen Menschen.“

Die Erkenntnisse dieser Studie könnten tiefgreifende Auswirkungen auf die Auswahl und Förderung von Führungskräften haben. Könnten Roboter in Zukunft gezielt in der Personalauswahl eingesetzt werden, um geeignete Führungspersönlichkeiten zu identifizieren? Diese Frage bleibt offen, doch die Ergebnisse liefern einen vielversprechenden Ansatz für innovative Auswahlverfahren in Unternehmen.

Pauline Dornig

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig verstärkt seit Mai 2020 das Team des IT Verlags als Online-Redakteurin. (pd)
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