Der US-Technologiekonzern Oracle hat sich bereit erklärt, 115 Millionen Dollar zu zahlen, um eine Sammelklage wegen Verletzung der Privatsphäre beizulegen.
Der Vergleich, der noch von einem Richter genehmigt werden muss, wurde am Donnerstagabend beim Bundesgericht in San Francisco eingereicht.
Den Klägern zufolge hat Oracle unbefugt „digitale Dossiers“ von Hunderten Millionen Menschen erstellt. Diese Dossiers sollen persönliche Daten wie Browserverlauf, Bankaktivitäten und Einkaufsgewohnheiten enthalten haben. Anschließend habe das Unternehmen diese Informationen an Dritte verkauft, teilweise über Produkte wie ID Graph, das Marketingexperten bei der Personalisierung von Werbung unterstützt.
Im Rahmen des Vergleichs verpflichtet sich das Unternehmen für Datenbanksoftware und Cloud Computing, künftig keine nutzergenierten Informationen von zuvor besuchten Webseiten oder Texteingaben in Online-Formularen außerhalb der eigenen Websites zu sammeln. Das Unternehmen selbst bestreitet jegliches Fehlverhalten.
Zu den Klägern gehören der Datenschutzaktivist Michael Katz-Lacabe und die Professorin Jennifer Golbeck von der Universität Maryland. Sie werfen Oracle Verstöße gegen Bundes- und Landesgesetze sowie die kalifornische Verfassung vor.