My AI bei Snapchat entfernen – so klappt’s

Snapchat
Bildquelle: Ascannio / Shutterstock.com

Snapchat hat mit der Integration eines KI-basierten Chatbots eine heftige Welle von Kritik in der eigenen Nutzer-Community ausgelöst. Diese findet es nicht so toll, dass das neue Feature namens “My AI”, das unter anderem die automatische Beantwortung von Fragen ermöglicht, einfach unumstößlich im persönlichen Posteingang aller User platziert wurde und dort womöglich auch noch sensible Daten ausspioniert.

Was ist My AI auf Snapchat?

Der My AI Chatbot ist für alle Nutzer innerhalb der App zugänglich. Die Funktion, die auf dem viralen AI Chatbot ChatGPT basiert, bietet Empfehlungen, beantwortet Fragen und kann nach Angaben des Unternehmens beispielsweise in Sekundenschnelle ein Haiku schreiben.

Anzeige

Es kann in Konversationen mit Freunden eingebracht werden, wenn man es mit “@MyAI” aufruft. My AI kann keine Blogbeiträge schreiben oder Hausaufgaben erledigen, denn die Snapchat-KI ist als eine Art Begleiter konzipiert. Anwender können diesem deshalb einen eigenen Namen geben und das Chat-Hintergrundbild anpassen.


Kann man My AI Snapchat löschen?

Wer die Snapchat My AI nicht verwenden möchten, kann den Chatbot deaktivieren oder vollständig entfernen – allerdings nur mit Snapchat+. So geht’s:

1. Öffnen Sie Snapchat und swipen Sie nach rechts, um das Chat-Fenster zu öffnen.

2. Gehen Sie nun auf “MyAi” und dann mit dem Finger draufhalten.

3. Danach sollte ein Menü erscheinen. Hier klicken Sie nun auf „Chat-Einstellungen“.

4. Nun sehen Sie die Option, über die Sie den Eintrag für „My AI“ aus dem Chat-Feed löschen können.

Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.


Speichert My AI Gespräche?

Snapchat My AI speichert Unterhaltungen auf der Chat-Registerkarte. Die Aufzeichnungen bleiben dort, bis der Anwender sie löscht. Wenn ein Nutzer nicht damit einverstanden ist, kann er die obigen Schritte befolgen, um den Snapchat-KI-Chatbot aus dem Feed zu entfernen.


Auf welche anderen Daten kann My AI zugreifen?

Snapchat speichert nicht nur Interaktionen, sondern auch Standorte. Das Unternehmen behauptet, dass diese Daten verwendet werden, um den KI-Chatbot zu verbessern. Sie werden aber auch verwendet, um die Produkte des Unternehmens zu verbessern und ein personalisierteres Werbeerlebnis zu bieten.


75 Prozent Ein-Stern-Reviews

Der große Unmut über My AI zeigt sich in den App-Store-Bewertungen, die seit dem Start des KI-Chats rapide in den Keller gerasselt sind. “Im Laufe der vergangenen Woche ist die durchschnittliche Bewertung von Snapchat in den US-App-Stores auf 1,67 Punkte abgesackt. Knapp 75 Prozent der abgegebenen Reviews haben es nur auf einen Stern geschafft”, schreibt “TechCrunch” in seinem Bereicht, der sich auf Zahlen des Researchers Sensor Tower beruft. Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2023 lag der Durchschnittswert der User-Ratings noch bei 3,05 Punkten, wobei nur 35 Prozent der Reviews mit einem Stern auskamen.

“Das große Problem ist, dass My AI in die persönlichen Posteingänge der Nutzer eingebettet wurde – also jenem Ort, an dem am meisten interagiert wird. Das empfinden viele als Eindringen in die eigene Privatsphäre und es gibt noch dazu keine Möglichkeit, den KI-Chat vom oberen Rand seiner Inbox zu entfernen”, so die Kritik. Einige User würden sich zudem auch ernsthaft sorgen, dass das neue KI-Element ungefragt sensible personenbezogene Infos wie etwa Standortdaten ausliest und weitergibt.

Zu viel ungewollte Ablenkung

Dass es gerade im Bereich von digitalen Messaging-Services ein hohes Maß an Sensibilität und Nutzereinbindung braucht, um Features wie Chatbots sinnvoll und ohne viel Kritik in bestehende Angebote einzubauen, hat auch Meta 2016 erleben müssen. Die Facebook-Mutter integrierte damals Messenger-Bots in seine App, um die Nutzer zu mehr Interaktionen mit Marken und anderen Werbekunden zu bewegen. Doch der Versuch scheiterte und wurde letztlich fallengelassen.

“Die Leute wollen Messaging-Apps eben generell nur verwenden, um Nachrichten an ihre Kontakte zu schicken und für sonst nichts”, bringen Experten die Gründe für das Scheitern auf den Punkt: “Werbung ist hier zu aufdringlich. Das gilt auch für andere Zusatzfunktionen, die als ungewollte Ablenkung von der eigenen persönlichen Kommunikation gesehen werden.”

Anzeige

Weitere Artikel

Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.