Alternative Antriebe geplant

Marienfelde: Mercedes trainiert humanoiden Roboter

Mercedes
Bildquelle: Richard OD / Shutterstock.com

Der Autobauer Mercedes-Benz treibt die Neuausrichtung seines Werks im Berlin-Marienfelde hin zu alternativen Antrieben und digitalen Technologien voran.

Unter anderem wird dort nun der humanoide Roboter Apollo trainiert, um eines Tages in der Produktion zu helfen. Mercedes unterzeichnete dafür ein Abkommen mit dem US-Hersteller Apptronic. 

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Noch wird Apollo von Menschen ferngesteuert und kann bisher unter anderem einzelne Autobauteile zusammenstecken oder Schrauben festziehen. Mittelfristig soll der Roboter lernen, diese Handgriffe automatisch auszuführen und dann in den Produktionsstraßen mithelfen. Andere Einsätze könnten in der Logistik erfolgen oder das Heben schwerer Gegenstände beinhalten. 

Apptronic-Chef Jeff Cardenas zufolge kostet der Prototyp bisher rund 50.000 US-Dollar (rund 45.700 Euro). Je mehr Roboter produziert werden, umso günstiger sollen sie werden. Ob das auch die Summe ist, die Mercedes für den Einsatz zahlt, blieb unklar.

Produktion wird auf alternative Antriebe ausgerichtet

Mercedes produziert in Berlin-Marienfelde vor allem Bauteile für konventionelle Antriebe. Im kommenden Jahr soll hier die Produktion eines neuen, leistungsstarken Elektromotors für die Elektroplattform von Mercedes-AMG starten, entwickelt vom britischen Hersteller Yasa. Der Motor ist Teil der Transformation des Werks hin zu alternativen Antriebstechnologien. 

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Mercedes will die Produktionsprozesse dort zudem zunehmend mit Künstlicher Intelligenz vereinfachen. Über Chatbots sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der konzernweiten Cloud auf Produktionsdaten aus sämtlichen Abteilungen zugreifen können. Die bereitgestellten Informationen lassen sich leicht überprüfen und vereinfacht darstellen. So lassen sich etwa verfügbare Farbcodes oder andere technische Details für bestimmte Bauteile abfragen.

In dem Werk in Marienfelde arbeiten den Angaben zufolge rund 1.900 Beschäftigte. Noch im Jahr 2020 fürchtete die Gewerkschaft IG Metall das Aus für den 1902 gegründeten Standort. Mit den Arbeitnehmervertretern einigte sich der Konzern auf die Neuausrichtung des Werks.

dpa

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