Viele Mittelständler in Deutschland haben in der Corona-Pandemie die Digitalisierung in ihren Betrieben vorangetrieben. Dennoch rangiert Europas größte Volkswirtschaft auf diesem Feld im europäischen Vergleich nur auf Platz 18 und damit an der Grenze zum hinteren Drittel der Länder der Europäischen Union, wie die staatliche Förderbank KfW am Mittwoch aufzeigte.
Bis einschließlich Herbst vergangenen Jahres weiteten demnach 35 Prozent der 3,8 Millionen kleinen und mittleren Unternehmen hierzulande ihre Aktivitäten in Sachen Digitalisierung aus. Das Thema sei aber nach wie vor kein Selbstläufer, schreibt die Förderbank in ihrem aktuellen «Digitalisierungsbericht» zur Lage im Mittelstand: «Selbst im Herbst 2021 führt ein Viertel der mittelständischen Unternehmen unverändert keine Digitalisierungsaktivitäten durch. Weitere sechs Prozent haben sie während Corona eingestellt oder zurückgefahren.»
Es sei gut, dass die Pandemie vielen Unternehmen einen Schub zu mehr Digitalisierung gegeben habe, fasste KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib in Frankfurt zusammen: «Mehr Unternehmen haben von der Notfalldigitalisierung auf eine strategische Neuausrichtung umgeschaltet. Aufgabe der Wirtschaftspolitik ist es, die Unternehmen dabei zu unterstützen, damit sich aus diesem Impuls ein nachhaltiger Trend entwickelt.»
dpa