Die Bedrohung durch Ransomware-Angriffe steigt jeden Tag. Im Katz-und-Maus-Spiel zwischen Cyberkriminellen und den IT-Sicherheitsexperten muss auf jeden Vorstoß der Angreifer reagiert werden. Die erste Regel lautet daher, Patches zuverlässig zu installieren. Ein Kommentar von Eric Waltert, Regional Vice President DACH bei Veritas Technologies.
Problematisch dabei ist, dass ein gründliches Verständnis erforderlich ist, was wann und wo gepatcht werden muss. Da immer mehr Ransomware-Angriffe zur Entdeckung weiterer Sicherheitslücken und damit zur Erstellung weiterer Patches führen, wird die Sache zu einem Teufelskreis und gerät leicht außer Kontrolle. Kein Wunder also, dass viele Systeme nicht vollständig gepatcht werden: das Einfallstor für die Angreifer.
Eine Studie des Ponemon Institute ergab, dass 60 Prozent der Unternehmen, in denen eine Sicherheitsverletzung auftrat, die Lücke bereits bekannt war. Das Update wurde schlichtweg nicht installiert. Dies scheint auch bei den Unternehmen der Fall zu sein, die von dem ShellProxy-Angriff betroffen sind: Sie waren nicht in der Lage, die Sicherheitslücken rechtzeitig durch die Installation der Patches zu schließen, um den Angriffen standzuhalten. Es ist zwar offensichtlich, dass Cybersecurity immer die erste Verteidigungslinie ist, aber die Unternehmen müssen davon ausgehen, dass die Grenze überschritten werden kann und auch wird. In der heutigen Sicherheitslandschaft braucht jede Organisation einen soliden Backup-Plan.
Dabei muss sichergestellt werden, dass umfassende Recovery-Maßnahmen automatisiert alle Daten und wichtigen Applikationen schnell wiederherstellen können, sodass die Unternehmen nach einem Ransomware-Angriff wieder vollständig operabel sind. Das bedeutet auch, dass die Firmen bereits einen Notfallplan haben müssen, bevor es überhaupt zu einem Angriff kommt.
Ein funktionierendes Backup ist das stärkste Mittel gegen jede Ransomware-Attacke. Firmen sollten daher nicht nur auf Anti-Malware-Lösungen setzen, sondern Backups als letzte Verteidigungslinie implementieren und pflegen. Denn wenn alle anderen Abwehrmaßnahmen scheitern, lassen sich gekaperte Daten aus den Backups wiederherstellen. Denn die Frage lautet nicht, ob man Opfer einer Cyberattacke wird, sondern wann.