Leistungsbezogene Boni hemmen Innovationskraft

Manager, denen die Innovationskraft ihres Unternehmens wichtig ist, sollten bei leistungsbezogenen Anreize in der Entlohnung Vorsicht walten lassen. Das zeigt eine im „Strategic Management Journal“ publizierte Studie von Forschern der Waseda University und der Bocconi University.

Denn leistungsbezogene Anreize führen demnach bei Mitarbeitern zu kurzfristigem Denken und kleineren, geschlosseneren Netzwerken. Dabei gelten für Innovationen große, offene Netzwerke als vorteilhaft.

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Bezahlschema formt Vernetzung

Die Vernetzung von Mitarbeitern beeinflusst, was und in welcher Weise sie etwas leisten. Je nach Unternehmensziel können dabei unterschiedliche Arten von Netzwerken von Vorteil sein – etwa große, offene Netzwerke für Innovationen. Die Forscher sind der Frage nachgegangen, wie das Management die Bildung passender Netzwerke beeinflussen kann. In der aktuellen Studie befassen sie sich damit, wie sich unterschiedliche Bezahlschema auswirken. Sie verglichen ein Senioritätsprinzip, bei dem der tatsächliche Beitrag eines Mitarbeiters die Entlohnung kaum beeinflusst, mit leistungsbezogenen Anreizen.

Die Hypothese: Leistungsbezogene Anreize führen dazu, dass sich Mitarbeiter eher auf kurzfristige Ziele und einen angemessenen Anteil an der Anerkennung konzentrieren. Innovatoren würden also überschaubare Netze aufbauen, um Projekte schnell durchzuziehen und belohnt zu werden. Eine Analyse von Patentanträgen, Bezahlschemata und Mitarbeiterverhalten der japanischen Elektronikkonzerne Fujitsu und NEC stützt diese Annahme. Eine Umstellung auf leistungsbezogene Anreize führte tatsächlich zu kompakteren, geschlosseneren Netzwerken. Zudem vernetzten sich Innovatoren teils auch eher mit anderen ähnlicher Expertise.

Innovationsbremse Kurzfristigkeit

„Eine kritische Botschaft aufgrund dieser Beobachtungen ist, dass Unternehmen vor der Neugestaltung von Anreizen verstehen müssen, dass das erstens die Ziele beeinflusst, die Mitarbeiter verfolgen, diese zweitens ihre Netzwerke an die neuen Ziele anpassen könnten und drittens diese neuen Netzwerke nicht solche sein mögen, die Manager bevorzugen“, warnt also Hitoshi Mitsuhashi, Professor für Organisationswissenschaft an der Waseda University.

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Speziell legt die Studie nahe, dass ein Umstieg auf ein leistungsbezogenes Bezahlmodell, das sich auf kurzfristige, quantitative Metriken stützt, ein Risiko für die Innovation im Unternehmen darstellt.

www.pressetext.com

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