Jüngste Untersuchungen der Universitäten von Vaasa und Jyväskyla in Finnland zeigen, dass Spekulationen und lotterieähnliches Verhalten ein grundlegender Faktor bei der Preisgestaltung von Kryptowährungen sind. Nur das könne den enormen Anstieg der Marktkapitalisierung von Kryptowährungen erklären.
Unglaubliche Renditen
Im Vergleich zu herkömmlichen Vermögenswerten wie Aktien sind Investitionen in Kryptowährungen mit einer erheblich höheren Unsicherheit verbunden. Der Preis der Bitcoin etwa stieg vom 1. Januar 2020 bis zum 1. Januar 2021 von 7200,17 auf 29.374,15 US-Dollar, was einer Rendite von mehr als 300 Prozent in einem Jahr entspricht. Interessanterweise, so die Forscher, sei dieser starke Preisanstieg in einer Zeit zu verzeichnen, in der Regierungen weltweit gewaltige finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt haben, um den Zusammenbruch der Wirtschaft wegen der weltweiten COVID-19-Krise zu verhindern.
Die Studie berücksichtigt die 20 Kryptowährungen mit der höchsten Marktkapitalisierung und umfasst eine Analyse des sogenannten MAX-Effekts für den Zeitraum Januar 2016 bis Dezember 2019. Dabei hat sich gezeigt, dass ein Kryptowährtungs-Portfolio, das in der Woche vor seiner Zusammenstellung noch die geringsten Erträge hatte, merklich höhere Erträge bringt als ein Portfolio, dass in der Woche vor seiner Zusammenstellung eigentlich ein Top-Performer war.
Ähnlich klassischen Finanzmärkten
Die Forscher stellten fest, dass lotterieähnliches Verhalten bei Spekulationen mit Kryptowährungen letztlich dem ähneln, was bei Investoren im klassischen Aktienmarkt zu beobachten ist. Ein gutes Beispiel dafür ist das WallStreetBets-Forum auf Reddit. Der davon ausgegangene plötzliche Anstieg der Anzahl von Kleinstinvestoren, die in einzelne Aktien investieren, hat zu einem enormen Anstieg der Bewertung dieser Aktien geführt, ohne Rücksichtnahme auf eigentlich grundlegenden Preisfaktoren wie die erwartete künftige Wirtschaftsleistung des jeweiligen Unternehmens. Das gleiche Verhalten sei auf den Kryptowährungsmärkten zu beobachten.
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