Der chinesische Smartphone-Hersteller Xiaomi fährt mit jedem seiner verkauften E-Autos vom Typ „Speed Ultra 7“ (SU7) mit Listenpreis von umgerechnet 30.000 Dollar einen Verlust von 9.200 Dollar ein. Dabei wurde das Modell im März vom Markt recht gut angenommen und verhalf der Aktie zu einem Höhenflug.
Innerhalb von einem Tag gingen damals 90.000 Vorbestellungen ein. Im Mai endete der Hype. Die Verluste summierten sich im zweiten Quartal, das am 30. Juni endete, auf 252 Mio. Dollar.
Gewinne trotz Rückschlägen
Trotz dieses finanziellen Rückschlags bleibt Xiaomi optimistisch, sein Ziel von 100.000 Auslieferungen des SU7 bis November zu übertreffen. Im zweiten Quartal lieferte Xiaomi 27.307 Einheiten des Fahrzeugs aus. Das Unternehmen kompensierte das mit den Erlösen aus dem Smartphone-Verkauf, sodass es noch eine Bruttogewinnmarge von 15,4 Prozent schaffte, mehr als vom Markt erwartet.
Lei Jun, Gründer und CEO des Unternehmens, räumte bereits im April ein, dass das Unternehmen das Auto mit Verlust verkauft, nannte aber nicht den Betrag. Die Analysten der Citibank gehen davon aus, dass Xiaomi erst bei einem jährlichen Absatz von 300.000 bis 400.000 Fahrzeugen Gewinne erzielt. Das kann noch dauern, denn die Analysten gehen von einem Absatz von 260.000 Einheiten bis 2026 aus. Erst danach kann es demnach Gewinne geben.
Doppelschichten senken Kosten
Derzeit betreibt Xiaomi eine selbst gebaute E-Auto-Fabrik, in der seit Juni Doppelschichten gefahren werden, um die monatliche Produktion auf über 10.000 Einheiten zu steigern. Das soll die Kosten pro Fahrzeug senken. „In der Autoindustrie ist die Größe für die Kostensenkung entscheidend“, sagt ein Xiaomi-Sprecher.
Der milliardenschwere Xiaomi-Chef Lei Jun hat sich verpflichtet, in den kommenden Jahren „Dutzende Milliarden“ in die E-Sparte und ihre Technologie zu investieren, um profitabel zu werden. Das Ziel des Unternehmens ist es, mit dem SU7 ein intelligentes Auto zu produzieren, das mit den Angeboten von Tesla vergleichbar ist, aber zu einem erschwinglicheren Preis für den durchschnittlichen chinesischen Verbraucher.
(pd/pressetext)