Zwei von drei IT-Profis sind besorgt über die zunehmende Komplexität 

It-Profis

Die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran – doch die IT-Fachkräfte geraten zunehmend unter Druck.

Eine aktuelle Umfrage des IT-Monitoring-Spezialisten Checkmk zeigt, wie stark die wachsende Komplexität moderner IT-Infrastrukturen die Arbeit von IT-Teams erschwert und in manchen Fällen sogar die Innovationskraft von Unternehmen gefährdet.

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Komplexität als Kernproblem

Moderne IT-Landschaften bestehen heute aus einer Vielzahl ineinandergreifender Technologien: Cloud-Services, Container-Lösungen und serverlose Architekturen gehören längst zum Alltag. Der Preis für diese Flexibilität ist jedoch hoch. 61 Prozent der Befragten bezeichnen die zunehmende Komplexität als größte Herausforderung. Diese erschwert nicht nur die Kontrolle über Systeme und erhöht das Risiko von Cyberangriffen – sie führt auch zu einer stetigen Zunahme an Anforderungen.

Vier von fünf Befragten berichten, dass ihre Aufgaben immer komplexer werden. Noch gravierender: 83 Prozent fühlen sich durch das rasante Innovationstempo zusätzlich unter Druck gesetzt.

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Zwischen Personalmangel und Kompetenzlücken

Neben der technischen Komplexität belastet auch der Mangel an Fachkräften die IT-Abteilungen erheblich. Rund die Hälfte der Umfrageteilnehmenden muss heute bereits mehr Aufgaben übernehmen als noch vor kurzer Zeit. Diese Überlastung hat Folgen: „Manche dieser überhasteten Entscheidungen führen jedoch zu neuen Herausforderungen und entpuppen sich somit als Bumerang“, berichten 59 Prozent.

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Zugleich wächst der Weiterbildungsdruck. Fast 94 Prozent der IT-Fachkräfte sehen sich gezwungen, innerhalb der nächsten zwölf Monate neue Fähigkeiten zu erlernen, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.

Trotz zahlreicher Fortschritte in der Automatisierung bleibt die Hoffnung auf Entlastung durch Künstliche Intelligenz verhalten. Nur 40 Prozent der Befragten erwarten, dass KI ihnen künftig spürbar Arbeit abnimmt. Die Technik allein scheint also nicht die erhoffte Rettung zu bringen – insbesondere dann nicht, wenn das nötige Know-how fehlt, um sie sinnvoll einzusetzen.

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Monitoring bleibt unverzichtbar

Ein zentrales Mittel zur Beherrschung komplexer IT-Strukturen ist laut Umfrage ein umfassendes Infrastruktur-Monitoring. 94 Prozent der IT-Profis halten es für essenziell, um Ausfallzeiten zu verkürzen und die Einhaltung von Service Level Objectives (SLOs) sicherzustellen. Ergänzt wird dieses Monitoring zunehmend durch Tools wie Log-Management (72 Prozent), Application Performance Management (64 Prozent) und Full-Stack Observability (60 Prozent), die tiefere Einblicke in Systemabhängigkeiten ermöglichen.

Gleichzeitig zeigen sich hier jedoch ähnliche Probleme wie im Gesamtsystem: Fehlendes Wissen stellt für die Hälfte der Befragten das größte Hindernis bei der Verbesserung der sogenannten Mean Time to Resolution (MTTR) dar – direkt nach der allgemeinen IT-Komplexität und noch vor unzureichender Transparenz.

Die Studienergebnisse lassen keinen Zweifel daran: Die fortschreitende Digitalisierung bringt nicht nur Chancen, sondern stellt auch erhebliche Anforderungen an Unternehmen und ihre IT-Abteilungen. Bereits 49 Prozent der Befragten sehen fehlende Fachkräfte und Kompetenzen als größtes Hindernis für die Modernisierung der IT – ein Anstieg um zehn Prozent innerhalb von zwei Jahren.

Jan Justus, CEO von Checkmk, fordert deshalb auch mehr Engagement von den Anbietern digitaler Lösungen: „Ein einfaches Setup, intuitive Workflows, eine hohe Automatisierung und SaaS-Angebote senken die Einstiegshürden und entlasten IT-Teams.“

Ohne Unterstützung droht Stillstand

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Ohne gezielte Maßnahmen zur Entlastung der IT-Fachkräfte laufen Unternehmen Gefahr, im digitalen Wandel zurückzufallen. Mehr Unterstützung, weniger Komplexität und eine stärkere Fokussierung auf Weiterqualifizierung sind notwendige Schritte, um die Innovationsfähigkeit langfristig zu sichern.

Pauline Dornig

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig verstärkt seit Mai 2020 das Team des IT Verlags als Online-Redakteurin. (pd)
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