Infineon hat einen lange schwelenden Rechtsstreit mit einem Vergleich beigelegt. Das Ganze wird jedoch das Ergebnis belasten.
Infineon und der Insolvenzverwalter des früheren Chipherstellers Qimonda haben sich auf einen Vergleich geeinigt. Damit werde der seit Ende 2010 am Landgericht München I anhängige Rechtsstreit beendet, teilte Infineon am späten Donnerstagabend mit.
Die Vergleichsvereinbarung sehe eine Zahlung von 753,5 Millionen Euro vor und setze sich aus einer nominellen Vergleichssumme von 800 Millionen Euro abzüglich Anrechnungsbeträgen aus früheren Verträgen mit dem Insolvenzverwalter zusammen. Ursprünglich hatte dieser rund 3,4 Milliarden Euro zuzüglich Zinsen gefordert. Der Vergleich muss nun noch durch das Gericht festgestellt werden.
Mit der Vereinbarung seien alle Rechtsstreitigkeiten und Ansprüche des Insolvenzverwalters gegen Infineon erledigt, hieß es in der Mitteilung weiter. Infineon werde die für den Rechtsstreit gebildeten Rückstellungen in Anspruch nehmen. Der darüber hinausgehende Betrag werde das Ergebnis und den Cashflow aus nicht fortgeführten Aktivitäten belasten. Die Zahlung werde aus vorhandenen Barmitteln erfolgen.
Im Jahr 2006 hatte Infineon sein Speichergeschäft ausgegliedert und in Form von Sacheinlagen in Qimonda eingebracht. Anfang 2009 stellte Qimonda Insolvenzantrag. In dem Rechtsstreit ging es unter anderem um den Vorwurf, dass das von Infineon ausgegliederte Speichergeschäft nicht werthaltig gewesen sei.
dpa