Update Mo, 06.02.2023, 07:59 Uhr
Die Stadt Potsdam will nach den wochenlangen Einschränkungen aufgrund der Gefahr eines Cyberangriffs in der kommenden Woche wieder nach und nach online gehen. Der IT-Schutz sei erneut erhöht worden, hieß es in einer Mitteilung.
Weil seit Ende Dezember Online-Dienstleistungen nicht funktionieren und Anträge liegen blieben, herrscht großer Nachholbedarf in den Ämtern. Für die Bearbeitung des Rückstaus solle es zusätzliche Kapazitäten in der Stadtverwaltung geben, teilte die Behörde mit.
Ende Dezember wurden die Internetverbindungen der Landeshauptstadt offline gestellt, weil es Hinweise auf einen bevorstehenden Cyberangriff gab. Etliche Dienstleistungen für die Bürger funktionieren seitdem nicht mehr. Zwischenzeitlich wollte die Verwaltung die Internet-Systeme im Januar schrittweise wieder hochfahren, ging dann am selben Tag aber nach Hinweisen auf eine Schadsoftware wieder offline. Am Montag hieß es zudem, die Gefahr eines Cyberangriffs auf die Stadt Potsdam sei nach einer Einschätzung von Sicherheitsexperten noch nicht gebannt.
Nun kündigte die Stadt an, dass sie ab Mittwoch, den 8. Februar, wieder durch externe E-Mails erreichbar sei. Zudem sollen in der kommenden Woche schrittweise wieder mehrere Verfahren und Bürgerdienstleistungen online gehen. Von Donnerstag an sollen etwa die Bearbeitung von Wohngeldanträgen und Beurkundungen wieder funktionieren. Das Beantragen von Ausweisen sei jetzt schon möglich.
dpa
Mi, 01.02.2023, 09:34 Uhr
Seit fünf Wochen ist die Stadt Potsdam offline – und noch immer besteht Sicherheitsexperten zufolge die Gefahr eines Cyberangriffs. Die Online-Dienste der Verwaltung bleiben daher weiterhin nicht nutzbar. Vor fünf Wochen hatte es Anhaltspunkte von Sicherheitsbehörden auf einen bevorstehenden Cyberangriff gegeben. Es gebe Hinweise, dass ein Zusammenhang mit einer international agierenden Hacker-Gruppe bestehen kann, hieß es.
Viele Dienstleistungen für die Bürger funktionieren seit Ende Dezember nicht mehr. Am vergangenen Dienstag wollte die Verwaltung die Internet-Systeme schrittweise wieder hochfahren, ging am selben Tag aber nach Hinweisen auf eine Schadsoftware wieder offline.
Nun teilte die Stadt mit, das Innenministerium, das Landeskriminalamt und ein IT-Dienstleister hätten nach der Zerschlagung einer international aktiven Gruppe von Cyberkriminellen eine Lage-Bewertung vorgenommen. Bei dem Netzwerk handelt es sich um die Gruppe «Hive Ransomware». Es könne noch nicht ausgeschlossen werden, dass auch nach der Zerschlagung der Gruppe eine reale Bedrohung für Potsdam vorliege, hieß es. Eine erfolgreiche Cyberattacke habe es bisher nicht gegeben.
Ermittlern aus Deutschland und den USA war jüngst ein Schlag gegen ein international agierendes Netzwerk von Cyberkriminellen und Erpressern gelungen. Die Hacker-Gruppe soll in den vergangenen anderthalb Jahren weltweit für mehr als 1500 schwere Cyberangriffe gegen Unternehmen und Organisationen verantwortlich gewesen sein.
Ransomware gilt seit Jahren als die gravierendste Bedrohung der Cybersicherheit. Dabei blockiert eingeschleuste Schadsoftware die Unternehmen oder legt ihre Infrastruktur lahm. Die dann meist folgende Erpressung ist ein besonders einträgliches Geschäft.
dpa
Fr, 13.01.2022, 08:02 Uhr
Rund drei Wochen nach Abschalten der Internetverbindungen wegen einer drohenden Cyberattacke will die Stadt Potsdam wieder schrittweise ans Netz gehen. Vom kommenden Montag an solle die Stadtverwaltung wieder per Mail erreichbar sein, teilte die Pressestelle am Donnerstag mit. Der Bürgerservice und andere Dienstleistungen seien aber weiterhin nur eingeschränkt nutzbar.
Nach umfangreichen Sicherheitschecks werde derzeit an der zusätzlichen IT-Sicherheitsinfrastruktur gearbeitet, sagte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD). «Parallel dazu gehen wir schrittweise wieder online, machen den Mailverkehr wieder möglich und verbinden die mehr als 150 Fachverfahren wieder mit den externen Servern, also den Landes- und Bundesbehörden.» Diese Verbindungen sollen ab dem 23. Januar wieder aufgebaut werden.
Nach Hinweisen von Sicherheitsbehörden auf einen bevorstehenden Cyberangriff hatte die Stadtverwaltung die Verbindung zum Internet am 29. Dezember gekappt. Manche Dienstleistungen für Bürger können derzeit nicht angeboten werden wie das Beantragen eines vorläufigen Reisepasses, die An- und Abmeldung von Fahrzeugen und An- und Ummeldungen.
«Die Entscheidung zum Abschalten der Online-Verbindung wurde nicht aufgrund eines Mangels an IT-Sicherheit in Potsdam, sondern aufgrund der Schwere des gemeldeten kriminellen Bedrohungsszenarios getroffen», betonte Schubert. «Mit Hilfe der Dokumentation, die wir in den vergangenen beiden Jahren erarbeitet haben, ist ein strukturiertes Hochfahren der Systeme möglich.»
dpa
Mo, 09.01.2022, 07:39 Uhr
Nach der drohenden Cyberattacke sieht die Landeshauptstadt Potsdam keine Sicherheitslücke. Die Stadt wies einen entsprechenden Bericht zurück. Die Wochenzeitung «Die Zeit» hatte geschrieben, dass die Stadtverwaltung über einen Hacker-Trick noch immer über das Netz erreichbar sei, obwohl sich die Stadt vor dem Jahreswechsel vom Internet abgeklemmt hatte.
In dem Bericht geht es auch um den Vorwurf, dass das Rathaus mindestens zwei veraltete Router verwende, bei denen keine Sicherheitsupdates möglich seien. Die Stadt prüfte die Vorwürfe und hält sie nicht für zutreffend.
«Im Ergebnis konnten wir feststellen, dass unsere Server zum jetzigen Zeitpunkt nicht von extern erreichbar sind, weil die
Online- und VPN-Verbindungen getrennt sind», sagte Sprecher Jan Brunzlow. «Derzeit kann kein Zugriff auf unsere Datenserver erfolgen.» Wenn ein Zugriff möglich sei, dann auf externe Server, beispielsweise die Internetseite der Verwaltung. Bei einem externen Dienstleister seien zwar die kritisierten alten Router erreichbar, die Stadt nutze sie aber seit Jahren nicht mehr, darüber würden keine Daten zu den Servern ausgetauscht. Die «Märkische Allgemeine» und die «Potsdamer Neuesten Nachrichten» berichteten am Samstag darüber.
Nach Hinweisen von Sicherheitsbehörden auf einen bevorstehenden Cyberangriff hatte die Stadtverwaltung die Verbindung zum Internet am 29. Dezember gekappt. Manche Dienstleistungen für Bürger können derzeit nicht angeboten werden wie das Beantragen eines vorläufigen Reisepasses, die An- und Abmeldung von Fahrzeugen und An- und Ummeldungen. Potsdam will bald wieder ans Netz gehen. Ein Zeitplan zum Hochfahren in Schritten soll in den kommenden Tagen vorliegen.
Bereits vor drei Jahren gab es einen Cyberangriff auf die Landeshauptstadt. Damals war laut Stadt eine Schwachstelle im System eines externen Anbieters verantwortlich. Der Sprecher sagte: «Wir haben in den vergangenen Jahren viel aus dem ersten Vorfall von vor drei Jahren gelernt, Dokumentationen gefertigt und in die Sicherheit investiert.»
dpa
Di, 03.01.2022, 08:48 Uhr
Die Potsdamer Stadtverwaltung bleibt wegen einer drohenden Cyberattacke weiter offline. Die Mitarbeitenden seien weiterhin nicht per Mail erreichbar, teilte die Stadtverwaltung am Montagabend mit.
Bürgerinnen und Bürger müssten Einschränkungen hinnehmen, weil Dienstleistungen nicht funktionierten – etwa das Ausstellen von Express-Reisepässen oder die An- und Abmeldung von Fahrzeugen. Vereinbarte Termine seien jedoch gesichert, hieß es. In der kommenden Woche will die Stadtverwaltung dann die IT-Systeme schrittweise wieder hochfahren.
Zuvor seien aber umfangreiche Sicherheitstests erforderlich, teilte die Stadt mit. Ein Krisenstab der Verwaltung hatte zuvor über weitere Schritte beraten. Wenn die Tests erfolgreich und in Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden weitere Vorkehrungen getroffen worden seien, sollen die Systeme dann nach und nach wieder in Betrieb gehen.
Nach Hinweisen von Sicherheitsbehörden auf einen bevorstehenden Cyberangriff hatte die Stadtverwaltung die Verbindungen zum Internet am vergangenen Donnerstag getrennt. «Durch die gute Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden und die Vorbereitung der IT-Abteilungen der Stadt und der kommunalen Unternehmen konnten wahrscheinlich ein Zugriff auf unser Systeme sowie Schäden verhindert werden», erklärte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD).
Zugleich betonte der SPD-Politiker, der Aufwand, sich gegen skrupellose Kriminelle im Netz zu schützen, werde immer größer. Lokal sei das von den Städten und Kommunen kaum zu bewältigen. «Wir brauchen deshalb auch bei der Investition von Bund und Ländern in die Cybersicherheit eine Zeitenwende», so Schubert.
dpa
Mo, 02.01.2023, 15:39 Uhr
Nachdem die Potsdamer Stadtverwaltung wegen einer drohenden Cyberattacke Ende vergangener Woche offline gestellt worden ist, kommt der Krisenstab der Verwaltung am Montagmittag zusammen. Dabei sollen die weiteren Schritte beraten werden, sagte Pressesprecher Markus Klier. Entsprechende Informationen zu den Arbeitsmöglichkeiten der Stadtverwaltung werde es am Nachmittag geben.
Nach Hinweisen von Sicherheitsbehörden auf einen bevorstehenden Cyberangriff hatte die Stadtverwaltung die Verbindungen zum Internet am Donnerstag getrennt. Seitdem können Dienstleistungen für Bürger nicht mehr getätigt werden, etwa das Ausstellen von Pässen, Anfertigen von Urkunden oder Online-Anträge für das Wohngeld. Die Verwaltung ist auch nicht per E-Mail erreichbar. Auch die Stadtwerke Potsdam, die städtische Wohnungsgesellschaft ProPotsdam und das städtische Klinikum Ernst von Bergmann schalteten vorsorglich Internet- und E-Mail-Verbindungen ab.
Die Stadt Potsdam hatte am Wochenende erklärt, die Systeme sollten vorerst so ausgerichtet werden, dass ab Anfang Januar möglichst mit Ausweichlösungen die Arbeitsfähigkeit insbesondere für die Sozialverfahren aufrechterhalten werden könne.
dpa
Mo, 02.01.2022, 08:05 Uhr
Spezialisten des Landeskriminalamtes (LKA) Brandenburg gehen Hinweisen auf eine Cyberattacke gegen die Landeshauptstadt Potsdam nach. Es deute viel darauf hin, dass es sich um einen Angriff handele, sagte die Sprecherin des Polizeipräsidiums, Beate Kardels, am Freitag. «Das LKA hat die Ermittlungen übernommen.» Drohschreiben mit Forderungen seien der Polizei bislang nicht bekannt. Zudem gebe es derzeit auch keine Hinweise auf Cyberattacken gegen weitere Kommunen in Brandenburg.
Die IT-Fachleute des LKA seien im Kontakt mit der Stadt und im Austausch mit anderen Sicherheitsbehörden wie dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), sagte die Polizei-Sprecherin. Die Spezialisten wollen ermitteln, wer hinter dem wahrscheinlichen Cyberangriff steckt. Sie untersuchen auch, ob es Sicherheitslücken im System der Stadt gibt.
Die Stadt Potsdam hat am Donnerstag nach den Hinweisen auf einen Cyberangriff die Internetverbindung der Verwaltung gekappt. Diese ist seitdem nicht mehr per E-Mail erreichbar und kann nur noch eingeschränkt arbeiten.
Bereits im Januar 2020 hatte es einen Cyberangriff auf die Landeshauptstadt gegeben, deren Internetverbindung rund eine Woche abgeschaltet blieb. Es gab aber noch längere Zeit Einschränkungen etwa bei Online-Terminen. Verantwortlich war laut Stadt damals eine Schwachstelle im System eines externen Anbieters.
Immer wieder werden Unternehmen und Behörden Opfer von Cyberkriminellen. Am 3. August war etwa ein Cyberangriff auf die Industrie- und Handelskammern (IHK) in Deutschland entdeckt worden.
dpa
Fr, 30.12.2022, 08:26 Uhr
Nach Hinweisen auf eine Cyberattacke hat Brandenburgs Landeshauptstadt Potsdam die Internetverbindung der Verwaltung gekappt. «Wir haben uns entschieden, aus Sicherheitsgründen unsere Systeme offline zu stellen. Wir haben Hinweise auf eine Cyberattacke und arbeiten eng mit dem Land und Sicherheitsbehörden zusammen», teilte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) am Donnerstag mit.
Nach Angaben der Stadt ist die Verwaltung aktuell nicht per E-Mail erreichbar. Auch sämtliche Verfahrenssoftware könne nur eingeschränkt genutzt werden. Insbesondere Anträge von Personalausweisen und Reisepässen sowie An- und Ummeldungen seien derzeit nicht möglich. Die Telefone seien jedoch nicht betroffen. «Wir sehen uns gezwungen, Sie bei allen Anliegen, die die Bürgerserviceeinrichtungen betreffen, um Geduld zu bitten», teilte Schubert weiter mit. Zuvor hatte der «Tagesspiegel» berichtet.
Der digitalpolitische Sprecher der FDP Brandenburg, Matti Karstedt, forderte von der Landesregierung intensivere Bemühungen zur Stärkung der IT-Sicherheit. «Wir dürfen nicht zulassen, dass Cyberattacken unsere Infrastruktur lahmlegen und die Arbeit der Behörden behindern», betonte Karstedt. «Die Landesregierung darf dem jüngsten Anstieg von Internetkriminalität und Cyber-Terrorismus nicht weiter tatenlos zusehen.»
Die Potsdamer Stadtverwaltung war bereits Anfang 2020 Opfer einer Cyberattacke geworden. Verantwortlich dafür war ihren Angaben zufolge eine Schwachstelle im System eines externen Anbieters. Die Stadt schaltete ihre Server daraufhin für rund eine Woche ab.
dpa