Nachrichten auf dem Handy sind deutlich vielseitiger als jene, die das Publikum auf dem Computer-Desktop sieht. Auf dem Mobilgerät beziehen Menschen Informationen von unterschiedlichen Quellen, während sie auf dem Rechner eher gewohnte Websites besuchen und damit in ihrer Blase bleiben.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der University of Pennsylvania.
Handy als Alltagsbegleiter
„Auf dem Smartphone sind Anwender häufiger als auf dem Computer in ihrer Freizeit unterwegs. Deswegen stehen sie nicht unter Zeit- oder Informationsdruck und schauen sich mehr zufällige Inhalte an. Sie klicken öfter auf Links und gehen ihrem Interesse nach als auf dem Desktop, wo sie eher arbeiten und sich auf eine Quelle konzentrieren müssen“, erklärt Kommunikationsexperte Christian Scherg im Gespräch mit pressetext.
Die Forscher haben für die Studie Daten des Online-Panels „Media Metrix“ der Analysefirma Comscore untersucht. 250.000 US-Amerikaner haben daran teilgenommen und über ihre Mediennutzung sowohl auf dem Desktop als auch auf anderen Geräten wie Smartphones und Tablets gesprochen. Andere Daten von Comscore haben Informationen über die politische Meinung der Befragten geliefert.
Teil der Medienkompetenz
Es hat sich herausgestellt, dass die Panel-Teilnehmer auf dem Smartphone Nachrichten zu deutlich mehr verschiedenen Themen und von unterschiedlicheren Quellen gefunden haben als auf dem Computer. Dabei spielt die politische Ausrichtung nur eine untergeordnete Rolle. Sie ist laut der Studie nur für 16 Prozent der Variationen von Nachrichtenquellen verantwortlich.
Ein Grund für die Vielseitigkeit der Handy-Nachrichten ist laut dem Team eine Vielzahl von News-Apps und Aggregatoren, die eine Mischung aus unterschiedlichen Quellen bieten. „Vielseitige Nachrichten sind ein wichtiger Teil der Medienkompetenz. Jede Quelle zeigt eine gewisse Tendenz. Deswegen ist es nur durch den Vergleich zwischen unterschiedlichen Portalen möglich, eine informierte Meinung zu bilden“, so Scherg.
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