Nach Data4 nun Cyrus One: Ein weiterer Betreiber von Hochleistungs-Rechenzentren will im östlichen Rhein-Main-Gebiet Kapazitäten aufbauen. Der Strom soll aus erneuerbaren Quellen kommen.
Hanau wird Standort eines neuen Rechenzentrums des Betreibers CyrusOne, der bereits in Frankfurt und weiteren Standorten in Europa ähnliche Anlagen besitzt. Der Campus soll zwei Gebäude mit einer Gesamtfläche von über 18 000 Quadratmeter umfassen, wie die Stadt am Donnerstag bei der offiziellen Übergabe der Baugenehmigung mitteilte. Er liegt auf einer frei gewordenen Fläche des Reifenherstellers Goodyear in der Nähe des Hauptbahnhofs, die das Unternehmen an dem Standort nicht mehr benötigt.
Die neue Anlage «FRA5» soll den Angaben zufolge komplett mit erneuerbarem Strom versorgt werden, zudem soll es einen geschlossenen Wasserkühlkreislauf geben. Die beim Betreiben der Rechner entstehende Abwärme soll zurückgewonnen und wiederverwendet werden.
Mit einer IT-Kapazität von 54 Megawatt wird das neue Rechenzentrum knapp ein Drittel der Leistung des geplanten Großrechenzentrums von Data4 (180 Megawatt) haben, das auf einem wenige Kilometer entfernten ehemaligem US-Kasernengelände entstehen soll. Zur Investitionssumme wurden keine Angaben gemacht. Hanau liegt rund 25 Kilometer von der deutschen Rechenzentrumshauptstadt Frankfurt entfernt.
Bei dem Bau von «FRA5» sollen 94 Prozent des bei dem Abbruch der früheren Goodyear-Gebäude entstandenen Materials wiederverwendet werden. Die Bauarbeiten werden den Angaben zufolge voraussichtlich im September dieses Jahres beginnen, das erste Gebäude soll im ersten Quartal 2025 betriebsbereit sein.
«Wir haben die digitale Transformation als Chance identifiziert und nun mit CyrusOne einen weiteren starken Partner, der Hanau auf der europäischen Rechenzentrums-Landkarte noch präsenter macht», sagte Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD). CyrusOne ist nach eigenen Angaben mit mehr als 50 Hochleistungs-Rechenzentren weltweit einer der führenden Entwickler und Betreiber in diesem Bereich.
dpa