Update Di, 07.12.2021. 14:49 Uhr
Die Bayerische Krankenhausgesellschaft (BKG) hat nach eigener Einschätzung einen aktuellen Hacker-Angriff überstanden. Der Dachverband der Kliniken in Bayern sei wieder per E-Mail erreichbar, sagte ein Sprecher am Dienstag.
Am Montag der vergangenen Woche hatten sich Cyber-Kriminelle Zugriff zum Mail-Server der BKG verschafft und mit Absendern des Verbandes sogenannte Phishing-Mails verschickt, um auch in andere Computersysteme einzudringen. Die BKG hatte ihren Mail-Server deshalb zunächst abgeschaltet. Es sei nichts davon bekannt, dass Computersysteme der Krankenhäuser in Bayern, mit denen die BKG in Kontakt steht, infiziert wurden, erklärte die BKG.
Wer hinter der Attacke steht, sei unklar, sagte der Verbandssprecher. Wahrscheinlich sei die Krankenhausgesellschaft nicht gezielt attackiert worden. Vielmehr sei sie nach den bisherigen Erkenntnissen bei einer breiter angelegten Cyberattacke zufällig in Mitleidenschaft gezogen worden. Es habe auch keine Forderungen von Erpressern gegeben, etwa damit im Gegenzug zu einer Lösegeldzahlung die Schäden wieder behoben werden.
Als Reaktion habe die BKG ihr E-Mail-System komplett umgestellt, erklärte der Sprecher. Das allgemeine Datensystem des Verbands sei nicht betroffen gewesen, sondern nur der Mail-Server. Dieser sei dauerhaft abgeschaltet worden. Die Krankenhausgesellschaft wickele ihren Mail-Verkehr jetzt über eine neue Software-Lösung ab, die ohnehin eingeführt werden sollte.
dpa
Die Bayerische Krankenhausgesellschaft (BKG) ist Opfer von Cyber-Kriminellen geworden. Der E-Mail-Server der BKG sei am Montag mit einer Schadsoftware infiziert worden, erklärte ein Sprecher am Mittwoch.
In der Folge seien Nachrichten mit Mail-Signaturen von Mitarbeitern der Krankenhausgesellschaft verschickt worden. Kriminelle versuchten sich so Zugang zu Computersystemen zu verschaffen.
Derzeit sei keine E-Mail-Kommunikation mit der BKG möglich, heißt es auf der Homepage des Verbandes. Wer verdächtige Mails mit der Krankenhausgesellschaft als Absender erhalte, solle sie löschen. Die BKG ist ein Zusammenschluss der Krankenhausträger und von deren Spitzenverbänden im Freistaat.
Die bayerischen Krankenhäuser seien über den Angriff telefonisch und durch Hinweise auf der BKG-Homepage informiert worden, sagte der Sprecher. Der Verband habe bislang nichts davon gehört, dass einzelne Kliniken durch die Attacke auf die Krankenhausgesellschaft mit getroffen wurden.
Welchen Hintergrund die Attacke hat, sei noch unklar, erklärte der Verbandssprecher. Offen sei auch, ob die BKG gezielt angegriffen wurde. Womöglich sei sie auch zufällig Opfer einer breit angelegten Hackerattacke geworden.
Außer dem Mail-Server seien keine anderen Computersysteme der BKG betroffen, betonte der Sprecher. Die Krankenhausgesellschaft suche intensiv nach einer Lösung des Systems. Auch das Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik sei eingeschaltet.
dpa