Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bei der medizinischen Diagnose kann Menschenleben retten. Davon ist über die Hälfte der Gesundheitsexperten fest überzeugt, wie eine aktuelle Studie zutage gefördert hat.
Das Gesundheitsportal Health Rise hat hierzu eine Umfrage unter 100 Fachleuten aus der Branche in Deutschland durchgeführt. Die Ergebnisse sind im „Health Rise-Gesundheitsreport 2021“ zusammengefasst.
Laut Report äußern 39 Prozent der Experten die feste Überzeugung, dass es künftig „zwingend notwendig wird, für Diagnosen neben der ärztlichen Kompetenz eine KI-Analyse einzubeziehen“. Weitere 37 Prozent stimmen dem teilweisen KI-Einsatz für Diagnosezwecke zu. „Mehr als drei Viertel der Fachleute stufen Künstliche Intelligenz als einen maßgeblichen Faktor im Gesundheitswesen der Zukunft ein“, fasst Studienleiterin Birgit Kleen-Schiffhauer zusammen, die bei Health Rise die Verantwortung für das Gesundheitsportal trägt.
Lediglich ein Viertel der befragten Fachleute hat Bedenken beim KI-Einsatz für medizinische Diagnosen. Nicht einmal ein Zehntel befürchtet, dass Künstliche Intelligenz auch Menschenleben kosten könnte. „Die Angst vor KI-Fehldiagnosen ist gering“, sagt Birgit Kleen-Schiffhauer. Sie stellt klar: „In allen Fällen geht es nicht etwa darum, den Arzt zu ersetzen, sondern ganz im Gegenteil ihm ein neues Diagnoseinstrument an die Seite zu stellen, um ihn zu unterstützen.“
Online-Sprechstunden „ausgesprochen gute Sache“
In eine ähnliche Richtung geht die Forderung nach Online-Sprechstunden beim Arzt. 41 Prozent der Experten halten dies für eine ausgesprochen gute Sache, weitere 29 Prozent können dem Online-Besuch teilweise positive Aspekte abgewinnen. Knapp 30 Prozent lehnen „Arztbesuche“ über das Internet strikt ab.
Unabhängig von Einzelmaßnahmen ist gut die Hälfte (54 Prozent) der von Health Rise befragten Fachleute fest davon überzeugt, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen den Patienten helfen kann. 57 Prozent (Mehrfachnennungen waren erlaubt) vertreten die Auffassung, dass vor allem Ärzte, Krankenhäuser und andere medizinischen Einrichtungen von der zunehmenden Computerisierung profitieren werden. „Jede Entlastung durch die Digitalisierung, insbesondere bei der Bürokratie, kommt letztlich auch den Patienten zugute“, betont Birgit Kleen-Schiffhauer.
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