Gemini 2.0 Flash

Der Bildagenturen-Alptraum: Gemini entfernt Wasserzeichen

Wasserzeichen

Googles KI-Flaggschiff Gemini 2.0 Flash versetzt die Medienbranche in Aufruhr. Wie in den vergangenen Tagen bekannt wurde, nutzen zahlreiche Anwender die Bildbearbeitungsfähigkeiten des Modells, um Wasserzeichen von geschützten Bildern zu entfernen – darunter auch die des renommierten Anbieters Getty Images.

Nahtloses Entfernen ohne technische Hürden

Anders als bei herkömmlichen Bildbearbeitungsprogrammen, die fortgeschrittene Kenntnisse erfordern, kann Gemini 2.0 Flash nicht nur Wasserzeichen spurlos entfernen, sondern auch entstandene Lücken intelligent rekonstruieren. Diese Leistung steht Nutzern von Googles AI Studio völlig kostenlos zur Verfügung.

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Die Qualität der Ergebnisse sorgt für Aufsehen. Was früher stundenlange Bearbeitung durch Profis erforderte, erledigt die KI jetzt in Sekunden. Getty Images, dessen transparente Wasserzeichen seit Jahren als Industriestandard gelten, dürfte diese Entwicklung mit Sorge beobachten. Unbefugtes Entfernen von Wasserzeichen könnte erhebliche wirtschaftliche Schäden für Bildanbieter bedeuten.

Watermark Gemini


Rechtslage eindeutig – Durchsetzung schwierig

Während Google bislang keine technischen Beschränkungen implementiert hat, gehen andere KI-Anbieter einen deutlich restriktiveren Weg. Modelle wie Anthropics Claude 3.7 Sonnet und OpenAIs GPT-4o verweigern entsprechende Anfragen kategorisch und verweisen auf rechtliche und ethische Bedenken.

Juristisch betrachtet ist die Situation klar: Das Entfernen von Wasserzeichen ohne Zustimmung der Rechteinhaber stellt in den meisten Rechtsordnungen eine Urheberrechtsverletzung dar. Das Problem liegt jedoch in der praktischen Durchsetzung. Wenn eine große Anzahl von Nutzern mit wenigen Klicks Wasserzeichen entfernen kann, wird die Verfolgung einzelner Verstöße deutlich erschwert.

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Nach mehreren Tagen intensiver Berichterstattung reagierte Google schließlich mit einem knappen Statement gegenüber dem Tech-Magazin TechCrunch: Die Nutzung der KI-Tools zur Urheberrechtsverletzung verstoße gegen die Nutzungsbedingungen. Man überwache die Entwicklung genau und sammle Feedback.

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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