Die amerikanische Fluggesellschaft Delta Air Lines hat den renommierten Anwalt David Boies engagiert, um Schadensersatzansprüche gegen die Technologieunternehmen CrowdStrike und Microsoft geltend zu machen.
Grund dafür ist der weitreichender Systemausfall Anfang Juli, der zu erheblichen Störungen im Flugverkehr führte. Am 19. Juli verursachte ein Softwareupdate von CrowdStrike einen historischen Ausfall von Microsoft-Systemen. Dies hatte schwerwiegende Folgen für zahlreiche Branchen, insbesondere für Fluggesellschaften. Delta Air Lines war besonders stark betroffen und musste tausende Flüge streichen. Der geschätzte Schaden für das Unternehmen beläuft sich auf 350 bis 500 Millionen Dollar. Zudem sieht sich die Fluggesellschaft mit über 176.000 Erstattungs- und Entschädigungsanträgen konfrontiert, nachdem fast 7.000 Flüge storniert werden mussten.
Obwohl noch keine Klage eingereicht wurde, plant Delta, Entschädigung von Microsoft und CrowdStrike zu fordern. Die Beauftragung von David Boies, dem Vorsitzenden der Kanzlei Boies Schiller Flexner, zeigt die Ernsthaftigkeit des Vorhabens. Boies ist bekannt für seine Beteiligung an prominenten Fällen, darunter die Vertretung der US-Regierung im Kartellverfahren gegen Microsoft.
Die Ankündigung hatte bereits Auswirkungen auf die Aktienkurse der beteiligten Unternehmen. CrowdStrike verzeichnete einen Kursrückgang von bis zu 5% im nachbörslichen Handel, während der Kurs von Microsoft weitgehend unverändert blieb.
Die Auswirkungen des Vorfalls gehen weit über Delta Air Lines hinaus. Das Versicherung-Startup Parametrix schätzt, dass der Vorfall für die Fortune-500-Unternehmen insgesamt Verluste in Höhe von 5,4 Milliarden Dollar verursacht hat – Microsoft nicht eingerechnet.
Es bleibt abzuwarten, wie CrowdStrike und Microsoft auf die drohenden rechtlichen Schritte reagieren werden und welche Konsequenzen dies für zukünftige Softwareupdates und die Absicherung kritischer Infrastrukturen haben wird.