Studie

Facebook macht Psyche doch nicht krank

Facebook
Bildquelle: NIRUT RUPKHAM / Shutterstock.com

Es gibt keinen Beweis dafür, dass die weltweite Verbreitung von Facebook irgendeinen psychologischen Schaden bei Menschen angerichtet hat. Im Gegenteil: Das soziale Netzwerk kann sogar eine Steigerung des Wohlbefindens hervorrufen. Zu dem Ergebnis kommt die bislang größte wissenschaftliche Studie zum Thema, die das Oxford Internet Institute (OII) auf Basis von Daten aus einem Zeitraum von zwölf Jahren von fast einer Mio. Personen aus 72 Ländern durchgeführt hat.

Kein konsistenter Zusammenhang

„Obwohl es in der Öffentlichkeit immer wieder die Behauptung gibt, dass sich soziale Medien negativ auf das Wohlbefinden auswirken, haben wir in unserer Studie keinen konsistenten Zusammenhang gefunden“, so OII-Studienleiter Andrew Przybylski. Man habe das beste verfügbare Datenmaterial gesammelt und gründlich analysiert. „Die Analyse zeigt, dass eine Facebook-Mitgliedschaft nicht mit einem verminderten Wohlbefinden in Verbindung steht“, erklärt der Forscher.

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Eigentlich sei eher das Gegenteil der Fall. „Die Daten lassen vermuten, dass Facebook das Wohlbefinden positiv beeinflussen kann“, ergänzt Przybylski. Das sei zumindest eine gerechtfertigte Annahme, wenn man alle Daten über die verschiedenen Länder und Demographien hinweg betrachte. „Der Großteil der Forschung zu diesem Thema beschränkte sich bislang auf das psychologische Wohl im globalen Norden und auf ungenaue Selbstangaben zum eigenen Social-Media-Engagement. In unserer Studie decken wir zum ersten Mal die größtmögliche geografische Breite ab und verknüpfen Facebook-Nutzungsdaten mit robusten Informationen zum Wohlbefinden“, so Co-Studienautor Matti Vuorre.

Kleine Gruppen durchaus gefährdet

Wie die Wissenschafter betonen, haben sie mit ihrer umfassenden Analyse vordergründig die allgemeinen Auswirkungen von Facebook auf das Wohlbefinden der Menschen auf einem nationalen Level erheben wollen. Ihre Ergebnisse könnten daher keine konkreten Aussage darüber treffen, wie sich die Nutzung auf bestimmte Personengruppen mit speziellen Verletzlichkeiten auswirkt, räumt Przybylski ein: „So könnten hier beispielsweise negative Effekte auf kleinere Gruppen übersehen werden, wenn sie von positiven Folgen für andere überlagert werden.“ Es wird darin außerdem nicht auf speziellen Content eingegangen, der problematisch sein kann, weil er etwa ein schädliches Verhalten bewirbt oder hervorruft.

www.pressetext.com

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