Server-Daten weg

Externe IT-Firma löscht Traditionsdruckerei in die Insolvenz

Delete

Die Schweizer Druckerei Abächerli Media AG hat Konkurs angemeldet. Als Hauptursache nennt das Unternehmen einen katastrophalen IT-Vorfall, bei dem sämtliche Daten sowie deren Backups verloren gingen. 30 Arbeitsplätze fallen weg.

Laut einer Stellungnahme auf der Firmenwebsite der 1956 gegründeten Druckerei aus dem schweizerischen Sarnen löschte der ehemalige externe IT-Dienstleister im Juni 2022 „versehentlich sämtliche Daten und Applikationen auf unseren Servern sowie die Backups“. Die Wiederherstellungsversuche scheiterten, wodurch die Druckerei rund zehn Wochen ohne funktionierendes ERP-System arbeiten musste. „Das komplette IT-System musste damals von Null neu aufgebaut werden“, erklären Verwaltungsrat und Geschäftsleitung in ihrer Mitteilung.

Anzeige

Der durch den Ausfall der Geschäftssoftware entstandene Schaden werde auf mehr als 750.000 Schweizer Franken beziffert. Da die Versicherung des Verursachers nur einen Bruchteil dieser Summe übernommen habe, konnte sich das Unternehmen von diesem Fiasko nicht mehr erholen, heißt es.

Druckerei Abächerli Stellungnahme
Bildquelle: Screenshot/www.abaecherli.ch

Umstrittene Verantwortung

Der verantwortliche IT-Dienstleister wird in der Stellungnahme nicht namentlich genannt. Wie die „Luzerner Zeitung“ berichtet, erfuhr der Geschäftsinhaber der betreffenden IT-Firma erst durch eine Anfrage der Zeitung von den öffentlichen Anschuldigungen. Nach anfänglicher Gesprächsbereitschaft teilte er mit, dass der Fall für ihn abgeschlossen sei und er nicht Stellung nehmen wolle.

Die Druckerei befand sich nach eigenen Angaben auch unabhängig vom IT-Vorfall in einer schwierigen Marktsituation. In den vergangenen zwei Jahren sei der Druckmarkt weiter geschrumpft. Obwohl sich Abächerli bis Mitte 2024 noch teilweise besser als der Marktdurchschnitt entwickelte, verzeichnete das Unternehmen danach einen erheblichen Umsatzrückgang.

Anzeige

Trotz eingeleiteter Gegenmaßnahmen spitzte sich die Liquiditätssituation so stark zu, dass die Hausbank am 7. März 2025 sämtliche Verträge kündigte, was zur sofortigen Zahlungsunfähigkeit führte. Der Verwaltungsrat sah sich daraufhin gezwungen, Konkurs anzumelden.

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

Anzeige

Weitere Artikel

Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.