Studie: Initiative „Digital für alle“

Digitaler Graben in der Gesellschaft – und was dagegen hilft

Digitaler Graben

Die einen nutzen das Internet und digitale Technologien in Alltag und Beruf selbstverständlich, die anderen kommen bei der Entwicklung nicht mehr mit: Eine Mehrheit der Deutschen (60 Prozent) sieht das Land digital gespalten. Die Hälfte der Menschen (51 Prozent) hat zudem Angst, der technischen Entwicklung nicht folgen zu können. Zugleich ist der Großteil überzeugt: Wer sich nicht gut mit digitalen Geräten und Anwendungen auskennt, habe es im Alltag zunehmend schwer (85 Prozent). Gleichwohl ist die Einstellung gegenüber der Digitalisierung grundsätzlich positiv: 84 Prozent der Deutschen sehen sie als Chance – und nur 12 Prozent als Gefahr.

Das sind die zentralen Ergebnisse einer repräsentativen Studie im Auftrag der Initiative „Digital für alle“ anlässlich des vierten bundesweiten Digitaltags am 16. Juni 2023. Befragt wurden 1.002 Personen in Deutschland ab 16 Jahren. Beim Tempo der Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft ist die Bevölkerung demnach gespalten: Drei von fünf (60 Prozent) geht es mit der Digitalisierung in Deutschland zu langsam. Für 23 Prozent ist das Tempo genau richtig, aber für jede und jeden Sechsten (16 Prozent) zu schnell. 

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Entsprechend groß ist der Wunsch nach der Förderung digitaler Kompetenzen: 86 Prozent wollen, dass Medienkompetenzen gefördert werden, sodass alle Menschen Medien sicher nutzen und Inhalte kritisch einordnen können. 65 Prozent fordern mehr Unterstützungsangebote, wie etwa Begleitpersonen, die Bürgerinnen und Bürgern bei Digitalthemen helfen. 61 Prozent fordern ein größeres Angebot an kostenlosen Schulungen und Weiterbildungen.

Kathrin Sonnenholzner, Präsidentin des AWO Bundesverbands kommentiert die Studienzahlen: „Für etwa 16 Prozent der Menschen geht die Digitalisierung zu schnell – insbesondere ältere Menschen kommen häufig nicht mehr hinterher. Aber auch junge Menschen müssen erst lernen, sinnvoll mit digitalen Technologien umzugehen. Hier brauchen wir mehr passgenaue Angebote, um alle mitzunehmen und Teilhabe zu ermöglichen. Viel gesellschaftliches Leben findet heute digital statt. Davon darf niemand ausgeschlossen sein – unabhängig von Alter, Herkunft und Geldbeutel!“

„Digitalisierung geht uns alle an. Sie hat Einfluss darauf, wie wir leben, wie wir kommunizieren, wie wir arbeiten, wie wir unsere Freizeit gestalten. Daher ist es umso wichtiger, wirklich alle mitzunehmen und ein breites Verständnis für die Digitalisierung zu schaffen“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Doch noch immer teilt sich unsere Gesellschaft in Onliner und Offliner – das dürfen und wollen wir nicht hinnehmen. Die Gesellschaft braucht in ihrer ganzen Breite viel mehr digitale Kompetenz. Nur digital kompetente Menschen können sich souverän in der digitalen Welt bewegen.“

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Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes Dr. Uwe Brandl erklärt: „Die Digitalisierung vollzieht sich mit einer hohen Geschwindigkeit und beschleunigt sich weiter. Wenn neue Anwendungen sich in immer schnellerer Folge ablösen, müssen wir alle gemeinsam besonders darauf achten, dass die Angebote einfach und intuitiv zu nutzen sind, um niemanden zu verlieren. Gleichzeitig ist es Aufgabe der gesamten Gesellschaft, die Menschen zu unterstützen, die sich noch unsicher im Umgang mit digitaler Technik fühlen. Hier sind wir alle gefordert, in den Familien, in den Städten und Gemeinden, in der Zivilgesellschaft und den Vereinen, aber auch in der Wirtschaft. Digitalisierung soll Nutzen für alle Menschen stiften.“

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag der Initiative „Digital für alle“ durchgeführt hat. Dabei wurden 1.002 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ.

www.bitkom-research.de

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