Am 14. April ist World Quantum Day. Eine Initiative von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus mehr als 60 Ländern will an diesem Tag das öffentliche Verständnis für Quantencomputing und -technologien stärken. Auch Bitkom fordert anlässlich des Aktionstags ein breiteres Bewusstsein für das Thema. Fast die Hälfte der Deutschen (44 Prozent) hat den Begriff Quantencomputer noch nie gehört. 38 Prozent haben zwar schon mal davon gehört, wissen aber nicht, was damit gemeint ist.
Nur jeder und jede zehnte (12 Prozent) hat schon mal von Quantencomputern gehört und kann erklären, was sich dahinter verbirgt. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Bitkom aus dem vergangenen Jahr. Vereinfacht gesagt versteht und verarbeitet ein Quantencomputer Informationen anders als ein normaler Computer – dadurch kann er viel schneller rechnen oder Informationen finden. „Quantencomputing hat zuletzt große Fortschritte gemacht, in der breiten Öffentlichkeit ist das Thema aber oft noch gänzlich unbekannt“, sagt Natalia Stolyarchuk, Bereichsleiterin Future Computing & Microelectronics beim Bitkom.
Und das, obwohl die Technologie für die Wirtschaft immer relevanter wird. Ob Medikamentenforschung, Lieferkettenoptimierung oder Voraussage von Finanzkrisen: Die potenziellen Einsatzfelder von Quantencomputing sind vielfältig. Stolyarchuk: „Quantentechnologien sind der nächste bedeutsame technologische Schritt, vergleichbar mit der Einführung von Computern in der Industrie. Trotz beträchtlicher Förderungen in Deutschland und Europa besteht aber die Gefahr, dass Investitionen zurückgehen und der Fortschritt stagniert, wenn der wirtschaftliche Nutzen des Quantencomputing in den kommenden Jahren nicht nachgewiesen wird.“
Wie können Unternehmen die Potenziale der Technologie künftig stärker einsetzen? Wie kann Deutschland im globalen Wettbewerb Schritt halten? Und warum muss auch die öffentliche Wahrnehmung für das Thema steigen? Damit hat sich der Arbeitskreis High Performance Computing & Quantum Computing des Bitkom beschäftigt. Die Ergebnisse sind im Positionspapier „Quantencomputing in Deutschland: Potenziale erschließen und die Wirtschaft aktivieren“ dokumentiert. Neben der Etablierung führender Technologieanbieter entlang der Wertschöpfungskette oder der Unterstützung potenzieller Anwenderunternehmen nennt das Papier auch den Abbau des Fachkräftemangels in der Digitalbranche als entscheidenden Faktor. So sind für den Betrieb von Quantencomputern künftig Fähigkeiten nötig, die in der Ausbildung bislang kaum adressiert werden. „Um neue Expertinnen und Experten für Quantencomputing zu gewinnen und zu begeistern, braucht es neben neuen Aus- und Weiterbildungsangeboten auch eine stärkere öffentliche Wahrnehmung für diese Zukunftstechnologie“, so Stolyarchuk.
Das gesamte Positionspapier gibt es hier kostenlos zum Download.
www.bitkom.org