Deutsche Finanzdienstleister gehen den digitalen Wandel im internationalen Vergleich zu langsam an. Das belegt der „Business Transformation Index“ des Technologiedienstleisters Expleo, für den weltweit 1.032 Führungskräfte befragt wurden.
Mentalitätsproblem „Fail fast“
„Banken und Versicherungen in Deutschland wollen die Digitalisierung vorantreiben. Aber sie handeln zu zögerlich – gerade im Vergleich zu Unternehmen, die ihren Sitz in den international führenden Finanzmärkten haben“, sagt Ralph Gillessen, Executive Board Member bei Expleo. Der Wettbewerb sei nicht nur schneller, er verfolge auch ehrgeizigere Ziele.
Während fast 60 Prozent der Führungskräfte aus Großbritannien den digitalen Wandel schneller angehen würden als die Konkurrenz, liegt der Wert in Deutschland mit 47 Prozent deutlich niedriger. „Banken und Versicherungen scheuen bei digitalen Projekten den agilen, schnellen Ansatz. ‚Fail fast‘ passt halt weniger zur deutschen Mentalität“, so Gillessen.
Know-how und Personal fehlen
Laut der Erhebung fühlen sich ausländische Unternehmen bei digitalen Projekten vor allem von Kunden getrieben. Bei deutschen Unternehmen dominiert eher der Kostendruck (55 Prozent), gefolgt von veralteter Software (45 Prozent). Kunden rangieren mit 44 Prozent erst an dritter Stelle. Ein zentrales Problem: Es fehlt den Unternehmen an Know-how und Personal (80 Prozent).
„Die internen IT-Kapazitäten sind vielerorts am Limit, die Finanzdienstleister schaffen es kaum noch, tagesaktuelle Projekte abzuwickeln. Da bleiben die wichtigen Zukunftsthemen auf der Strecke“, weiß Gillessen. 45 Prozent der deutschen Finanzdienstleister wollen erst einmal ihre digitale Strategie festzurren. Oben auf der Prioritätenliste stehen für sie zudem die Themen Cloud Infrastructure, Business Intelligence Systems, Cyber Security und Prozessautomatisierung.
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