Kommentar

Deutsche Bank kündigt eigene BNPL-Lösung an – eine Einordnung

Deutsche Bank
Bildquelle: JPstock / Shutterstock.com

Die Zahlungsmethode Buy Now Pay Later (BNPL) ist bei Händlern sehr beliebt, da sie schnell und vollständig bezahlt werden und kein Zahlungsausfallrisiko tragen müssen. Untersuchungen zeigen, dass BNPL die Konversionsraten für Händler steigern und den durchschnittlichen Bestellwert für Online-Händler erhöhen kann. Daher ist es auch kein Wunder, dass jetzt auch die Deutsche Bank in das Geschäft einsteigen will.

Das Kreditinstitut hat vor kurzem bekannt gegeben, eine entsprechende Lösung zusammen mit dem Wiener Fintech Credi2 zu entwickeln. BNPL ist mehr oder weniger eine Neuauflage der alten Ratenzahlungsprogramme, die schon unsere Eltern und Großeltern genutzt haben – mit dem großen Unterschied, dass wir die Einkäufe sofort erhalten und nicht warten müssen, bis alles abbezahlt ist. Doch genau hier liegt auch die Gefahr: Wie bei allen anderen Krediten, muss auch dieser abgestottert werden – es entstehen Schulden, die den Verbrauchern schnell über den Kopf wachsen können. Da diese Zahlungsmethode wenig bis gar nicht reguliert ist, was etwa eine Obergrenze der Ausgabe, Altersbeschränkung oder ähnliches betrifft, sollten verantwortungsbewusste Unternehmen und Händler daher sicherstellen, dass sie entsprechende Aufklärungsarbeit leisten.

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Auch mit dem Thema Cybersicherheit werden sich die Deutsche Bank und Credi2 auseinandersetzen müssen: Angriffe auf FinTech-Unternehmen und Finanzdienstleister finden immer häufiger statt, vor allem bei noch jungen und aufstrebenden Unternehmen. Dabei ist aber nicht nur die Finanzbranche ein beliebtes Angriffsziel, sondern auch Branchen, die stark an BNPL-Transaktionen beteiligt sind.

Klar ist, dass die Neueinführung der BNPL-Lösung durch die Deutsche Bank auf großes Interesse stoßen wird. Obwohl BNPL in Deutschland sehr beliebt ist, sehen wir jedoch auch ein Abklingen des globalen BNPL-Booms aufgrund der wirtschaftlichen Situation. So vielversprechend das Vorhaben der Deutschen Bank auch klingt, stellt sich doch die Frage, ob es sich um eine rein deutsche oder um eine globale Lösung handelt und wie das Zahlungsausfallrisiko in Bezug auf die Haftung behandelt werden wird.

www.digitalriver.de

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