Ein fehlerhaftes Update der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike legte im Juli rund 8,5 Millionen Computer lahm. Die Panne hatte erhebliche Auswirkungen, zeigt eine Umfrage.
Nach der IT-Panne der Softwarefirma Crowdstrike im Juli haben fast drei Viertel der betroffenen Unternehmen die Auswirkungen als gravierend für die deutsche Wirtschaft bezeichnet. Dies ist ein Ergebnis einer nicht repräsentativen Umfrage des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und des Digitalverbands Bitkom unter 331 von den Ausfällen betroffenen Unternehmen.
62 Prozent der damals betroffenen Unternehmen hätten unter direkten Folgen gelitten wie dem Ausfall der eigenen PCs oder Server, hieß es in einer Mitteilung. 48 Prozent hätten indirekte Auswirkungen gespürt, weil etwa Zulieferer, Kunden oder Geschäftspartner betroffen gewesen seien.
Knapp die Hälfte der Firmen musste Betrieb einstellen
«Knapp die Hälfte der direkt oder indirekt betroffenen Unternehmen musste vorübergehend den Betrieb einstellen – im Schnitt für zehn Stunden», so das BSI. Zwei Drittel seien sich mit Blick auf das eigene Unternehmen sicher, dass sich ein solcher Vorfall nicht vollständig verhindern lasse.
BSI-Präsidentin Claudia Plattner rief Unternehmen zu Vorsorgemaßnahmen auf, um widerstandsfähiger gegen IT-Sicherheitsvorfälle zu werden. «Dazu ist es wichtig, den Anwenderinnen und Anwendern die größtmögliche Kontrolle über Updateprozesse zu geben», erklärte sie. Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst bezeichnete die Ausfälle als «Warnschuss». «Wir müssen unsere Cybersicherheit dringend weiter verbessern und brauchen entsprechendes eigenes Know-how in Unternehmen und Behörden», erklärte er.
Am 19. Juli hatte ein fehlerhaftes Update einer Cybersicherheitslösung des US-Software-Unternehmens Crowdstrike weltweit zu zahlreichen IT-Ausfällen geführt. Nach Schätzungen des Windows-Entwicklers Microsoft waren etwa 8,5 Millionen Computer betroffen. Besonders stark waren die Folgen im Luftverkehr zu spüren, aber auch einige Supermärkte, Krankenhäuser, Banken und Fernsehsender hatten Probleme.
dpa