Bundesweiter Warntag – In Deutschland piept es wieder

Warntag

Am 14. September ist es wieder soweit: Der bundesweite Warntag findet statt. Ab 11 Uhr testet die Regierung das Modulare Warnsystem (MoWaS). Everbridge, Spezialist für Critical Event Management, erläutert Hintergründe und Vorteile des Tests und berichtet über vergleichbare Initiativen in anderen europäischen Ländern.​

Die Hochwasserkatastrophe 2021 forderte in Deutschland fast 200 Menschenleben. Im Nachgang dieser Tragödie evaluierte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) das vorhandene Warnsystem und stellte fest, dass es nicht mehr die notwendige Leistung erbrachte. Als Konsequenz daraus investierte das BBK in eine verbesserte Warninfrastruktur und in diesem Zuge unter anderem in die Technik „Cell Broadcast“. Sie ermöglicht es, Warnungen direkt auf Smartphones zu senden. Den ersten Test durchlief das neue System am bundesweiten Warntag im Dezember vergangenen Jahres. Seit 23. Februar 2023 ist das neue System in Betrieb. Am 14. September steht nun der nächste Warntag an – aus drei Gründen ist das eine gute Initiative:

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  1. Das regelmäßige Testen der Warnsysteme zeigt Probleme der eingesetzten Technologien und Plattformen auf. Anhand dieser Informationen können die Behörden bei Bedarf nachbessern, bevor ein echter Notfall wie im Jahr 2021 geschieht.
  2. Der bundesweite Warntag frischt in jedem Jahr das Bewusstsein der Bevölkerung für Notfall-Warnsysteme auf. Die jährlichen Tests dienen überdies dazu, den Menschen in Deutschland wichtige Informationen zum richtigen Verhalten im Katastrophenfall zu vermitteln.
  3. Die Tests steigern das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Warnsysteme der Bundesregierung. Wenn die Menschen sicher sind, dass die installierten Sicherheitsplattformen auch im Notfall einwandfrei funktionieren, lindert das die Furcht vor dem Ernstfall.

Aber nicht nur in Deutschland sind leistungsfähige Katastrophenwarnsysteme in Betrieb und werden regelmäßig getestet. Unter anderem in den Niederlanden, Schweden und Großbritannien gibt es ähnliche Initiativen wie den bundesweiten Warntag. Everbridge wirft einen Blick über den deutschen Tellerrand in die drei europäischen Nachbarländer.

Niederlande. Die Niederlande verfügen über eines der zuverlässigsten öffentlichen Warnsysteme in Europa – es erreicht rund 90 Prozent der niederländischen Bürger. Sie testen ihren „NL-Alert“ zweimal im Jahr zur Mittagszeit, nämlich jeweils am ersten Montag im Juni und im Dezember. Statistisch lesen 74 Prozent der Bevölkerung die vom Warnsystem versendeten Meldungen. Die regelmäßigen Tests des NL-Alert sorgen für ein großes Vertrauen: 94 Prozent der Niederländer sagen, dass sie sich auf das System verlassen. 

Schweden. Noch mehr Probealarme als in den Niederlanden finden in Schweden statt. Die Regierung testet ihr öffentliches Warnsystem IPA viermal pro Jahr, jeweils am ersten Montag im März, Juni, September und Dezember. Die Häufigkeit mag auf den ersten Blick etwas übertrieben erscheinen, doch sie sind gerade für Bewohner ohne Schwedischkenntnisse von entscheidender Bedeutung. Die Warnmeldungen des IPA werden vorrangig auf Schwedisch verschickt und enthalten nur wenige Informationen auf Englisch. Menschen ohne entsprechende Sprachfertigkeiten benötigen daher zusätzliche Unterstützung dabei, auf Notfallwarnungen richtig zu reagieren. Durch mehrmalige Tests pro Jahr stellt die Regierung sicher, dass alle Menschen im betroffenen Gebiet, unabhängig von ihren Sprachfähigkeiten, eine Warnung erkennen und sich mit der Thematik auseinandersetzen.

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Großbritannien. Erst im März dieses Jahres hat das Vereinigte Königreich sein öffentliches Warnsystem eingeführt und direkt im April einen ersten landesweiten Test veranstaltet. Die Einführung des neuen Systems fiel mit dem 70. Jahrestag der Sturmflut an der Ostküste von 1953 zusammen, einer der schlimmsten Hochwasserkatastrophen des Landes, bei der mehr als 300 Menschen ihr Leben verloren. Nach dem Test im April berichteten Medien zunächst, dass zu wenige Menschen die Warnung erhalten haben. Auch der Zeitpunkt stand in der Kritik, da sich viele zum Testzeitpunkt in der U-Bahn oder im Theater aufgehalten hatten. Dennoch hatte die Übung Sinn ergeben, denn auf diese Weise erhielt die britische Regierung wichtige Informationen zu Schwachstellen im System. Mit ihnen konnte sie es verbessern und sicherstellen, dass zukünftig jeder im Ernstfall einen Alarm erhält, der sich im betroffenen Gebiet befindet.

„Der bundesweite Warntag ist ein Garant dafür, dass die Bevölkerung im Ernstfall rechtzeitig Informationen über Bedrohungslagen erhält“, erklärt Val Risk, Vice President of Public Safety Systems bei Everbridge. „Nichts ist wichtiger, als dass Menschen sich auf Notsituationen so schnell und so gut es geht vorbereiten können.“

www.everbridge.com

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