Nach der Bundestagswahl am gestrigen Sonntag, müssen die Parteien ihre unterschiedlichen Positionen gezielt in Einklang bringen und an der Bildung einer Regierungskoalition arbeiten.
Mit Blick auf die Digitalisierung wünscht sich die DSAG von der neuen Regierung vor allem mehr Offenheit bezüglich neuer Technologien und Effizienz im digitalen Wettbewerb. Die Gründung eines Digitalministeriums auf Bundesebene kann aus Sicht der DSAG ein Signal sein, um gezielter voranzukommen.
Jens Hungershausen, DSAG-Vorstandsvorsitzender:
„Fakt ist doch, laut des World Digitale Competitiveness Ranking von 2020, einer Studie der privaten Schweizer Wirtschaftshochschule IMD (Institute for Management Development), liegt Deutschland in Bezug auf den digitalen Wettbewerb nur auf dem 18. Rang. Ein Platz hinter Österreich und zwölf Plätze hinter der Schweiz.
Die Corona-Krise hat uns in den vergangenen 20 Monaten schonungslos die Defizite in punkto Digitalisierung aufgezeigt. Die digitale Transformation und die damit verbundene Vernetzung von Unternehmen löst große Veränderungen in Gesellschaft und Wirtschaft aus. Aber wesentliche Veränderungen im Sinne einer digitalen Transformation hin zu intelligenten Lösungen und Prozessen sind dabei in vielen Bereichen bisher nicht gelungen. Vielmehr ist man immer noch im Experimentierstatus, wie z. B. im Bereich der künstlichen Intelligenz. In Bezug auf den digitalen Wettbewerb hat Deutschland folglich noch großen Nachhol- und Handlungsbedarf. Das gilt sowohl für Unternehmen und Organisationen, als auch für die Politik.
Die Erfahrungen, die wir mit staatlichen Initiativen und der Öffentlichen Verwaltung insbesondere während der Corona-Pandemie gemacht haben, zeigen deutlich die Defizite bezüglich Geschwindigkeit, Verantwortung und Umsetzung auf. Es fehlt aktuell nicht nur generell an Investitionen in die Digitalisierung, sondern nach Einschätzung der DSAG auch an Offenheit bezüglich neuer Technologien sowie einer Bereitschaft zu einer vertrauensvollen Kooperation in einer zunehmend vernetzten Welt. Eine erfolgreiche Digitalisierung geht nur gemeinschaftlich und auch nur, wenn sie konsequent und permanent angegangen wird und nicht bruchstückhaft. Das heißt aber auch, dass aus Sicht der DSAG ein Digitalministerium alleine und isoliert nicht reichen wird. Es muss interdisziplinär von einem externen Expertenrat aus Unternehmen, Gesellschaft und Forschung begleitet und über Satelliten in den anderen Gremien installiert werden. Nur so können wichtige Impulse und richtungsweisende Leitplanken für die Unternehmen und die gesamte Wirtschaft gesetzt werden.“