Die Start-up-Branche kämpft auch in Berlin mit zurückhaltenden Kapitalgebern – doch für Wachstumsfirmen aus dem Finanzsektor bleibt die Hauptstadt einem Bericht der Investitionsbank Berlin (IBB) zufolge wichtigster Standort.
160 Fintech-Unternehmen waren im vergangenen Jahr in Berlin aktiv, heißt es in der Analyse, die die IBB am Donnerstag veröffentlichte. Das waren demnach mehr als in Frankfurt (rund 130 Fintech-Start-ups), München (40) und Hamburg (knapp 30). Insgesamt arbeiten bei diesen Unternehmen der Investitionsbank zufolge mehr als 13 000 Menschen. Zu den bekannteren Berliner Gründungen gehören etwa die Online-Bank N26 oder der Digitalversicherer Wefox.
Im vergangenen Jahr bekamen indes auch Berliner-Start-ups zunehmend Probleme, neues Geld von Kapitalgebern einzusammeln – Investoren hielten sich wegen des Zinsanstiegs und der schwachen Konjunktur zurück. Das Risikokapital für die jungen Firmen fiel laut der Angaben von mehr als zehn Milliarden Euro im Jahr 2021 auf 2,6 Milliarden Euro. In Berliner Fintechs flossen laut IBB 2023 noch 343 Millionen Euro in knapp 60 Finanzierungsrunden. Zahlen für 2021 lagen dabei nicht vor. Doch sei auch in diesem Sektor ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen, hieß es.
Die Berliner Digitalbranche war lange Zeit im Aufwind. Im Zeitraum 2008 bis 2022 sind der IBB zufolge dort insgesamt knapp 105 000 neue Arbeitsplätze entstanden. «Allein im Jahr 2022 haben gut 16 000 Menschen in der Berliner Digitalwirtschaft eine neue Beschäftigung aufgenommen», heißt es in der Untersuchung. Wie sich dieser Trend im vergangenen Jahr entwickelt hat, wurde zunächst nicht bekannt. Die Daten des IBB reichen lediglich bis zum Jahr 2022.
dpa