Entwicklerkonferenzen sind ein wichtiger Teil des Geschäfts für die großen Tech-Unternehmen. Dort stellen sie neue Produkte vor und können ihr Image formen. Doch nun wirft die Coronavirus-Gefahr über Jahre eingespielte Abläufe durcheinander.
Die Coronavirus-Krise nimmt Tech-Konzernen in diesem Jahr die übliche Bühne für ihre großen Ankündigungen. Nach Facebook sagte auch Google seine für Mai geplante Entwicklerkonferenz in Kalifornien ab. Man werde stattdessen andere Wege suchen, um mit den Software-Entwicklern im Gespräch zu bleiben, erklärte Google am Dienstag. Die Konferenz Google I/O war in diesem Jahr vom 12. bis 14. Mai in Nähe der Konzern-Zentrale in Mountain View geplant.
Die Entwicklerkonferenzen, zu denen mehrere Tausend Teilnehmer aus aller Welt anreisen, gehören zu den wichtigsten Events für die Tech-Unternehmen. Hier stellen sie neue Produkte vor, geben Einblicke in die Strategie und suchen den Kontakt zu Partnern und Journalisten. Gerade in Zeiten verstärkten Drucks durch Regulierer sind die Events auch wichtig, um das öffentliche Image der Unternehmen zu formen.
Facebook sagte bereits vor einigen Tagen seine für die Woche vor der Google I/O angesetzte Entwicklerkonferenz F8 ab. Auch der Software-Anbieter Adobe und der Grafikkarten-Spezialist Nvidia strichen ihre großen jährlichen Treffen.
Microsofts Entwicklerkonferenz Build ist dagegen nach wie vor für den 19. bis 21. Mai in Seattle geplant. Allerdings warnte der Software-Konzern bereits, dass es Änderungen geben könnte – und rund um Seattle wurden gerade mehrere Covid-19-Erkrankungen bestätigt. Apple äußerte sich unterdessen bisher noch gar nicht nicht zu seiner Entwicklerkonferenz WWDC, die traditionell Anfang Juni im Silicon Valley über die Bühne geht.
Nach Ansagen der Entwicklerkonferenzen dürften die Unternehmen zu Livestreams mit Produktpräsentationen und anderen Ankündigungen greifen. Das machten schon einige Smartphone-Anbieter nach der Absage der Mobilfunk-Messe Mobile World Congress in Barcelona im Februar. Allerdings blieb die Medienaufmerksamkeit dabei in vielen Fällen niedriger als gewohnt.
dpa