Kommentar

AMD vs. Intel – Aufholjagd am Chipmarkt?

Quelle: Tester128 / Shutterstock.com

Warum der Chipkonzern AMD gerade inmitten der globalen Halbleiterengpässe mit Rekordzahlen auftrumpft, erklärt Jerome Evans, Gründer und Geschäftsführer von firstcolo sowie der diva-e Cloud GmbH.

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Jahrzehntelang war der Markt für Prozessoren recht übersichtlich und in der überwiegenden Zahl der Geräte steckte ein Rechenkern vom amerikanischen Chip-Konzern Intel. Heute gestaltet sich der Markt deutlich diverser – auch weil es mittlerweile mehr Plattformen gibt, in denen Entwickler Chips mit viel Rechenpower einbauen. Bei den Windows-PCs heißt der Marktführer zwar noch immer Intel, doch Konkurrent AMD rückte mit seinen Ryzen-Prozessoren in den vergangenen zwei Jahren deutlich an Intel heran. So trumpft AMD inmitten der globalen Halbleiter-Engpässe mit Rekordzahlen auf: Der kleinere Konkurrent des Branchenriesen Intel steigerte den Umsatz im vergangenen Quartal um 49 Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar.

Viele Jahre dominierte Intel den Markt der Prozessoren, weil seine Chips energieeffizienter und schneller waren. Erst seit Veröffentlichung der Ryzen-Prozessoren trat AMD wieder konkurrenzfähig auf und bot ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Es dauerte jedoch vier Generation, bis AMD-CPUs Intel-Chips leistungstechnisch den Rang abliefen. In den vergangenen Jahren konnte AMD gegenüber Intel aufholen, unter anderem, nachdem sich beim großen Rivalen die Markteinführung neuer Prozessor-Generationen durch Probleme bei Produktionstechniken verzögerte. So machte AMD mit seinen neuen Chips Boden im Geschäft mit Rechenzentren gut. Allein im vergangenen Jahr wurde der Umsatz der entsprechenden Sparte mit einem Sprung von 3,3 auf 7,1 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt.

Auch die Corona-Pandemie befeuerte diese Entwicklung, da mit dem Arbeiten und Lernen von zu Hause aus die Nachfrage nach Notebooks und Desktop-Computern sowie Servern für Rechenzentren stark stieg – ein Segen für die Computer-Branche. Dieser hatte jedoch auch zur Folge, dass einige Chips sehr knapp wurden. Es lässt sich derzeit aber auch beobachten, dass gerade neuere Technologien, wie beispielsweise die Virtualisierung beziehungsweise Mircoservices oder auch Blockchain, sehr oft auf AMD-Architekturen setzen, wobei sich früher alles um Intel drehte. Auch wenn im Consumer-Bereich Intel noch immer den Markt dominiert, gewinnt AMD gerade im Enterprise-Umfeld deutlich an Bedeutung. Spannend bleibt auch, wie die neuen CPU-Modelle – Intel Xeon Scalable Gen3 und AMD EPYC Gen3 – im Vergleich abschneiden. Denn beide Generationen sind schließlich erst seit Kurzem am Markt verfügbar.

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Jerome

Evans

Gründer und Geschäftsführer

firstcolo GmbH

Jerome Evans ist Geschäftsführer der firstcolo GmbH. Seit über 15 Jahren befasst er sich mit IT-Dienstleistungen, speziell Datacentern und kümmert sich um den Aufbau und Betrieb von Rechenzentren.
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