Das Interesse an neuen technischen Geräten und digitalen Dienstleistungen ist in Deutschland deutlich gestiegen. 72 Prozent der Bundesbürgerinnen und -bürger sind Neuentwicklung gegenüber offen.
Im Vorjahr (2020) waren es nur 67 Prozent. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie anlässlich des bundesweiten Digitaltags, wie die Initiative „Digital für alle“ mitteilt.
Demnach erklärten 37 Prozent, sie würden neue Geräte und Dienstleistungen nutzen, wenn ein Mehrwert erkennbar sei. Im Vorjahr waren nur 30 Prozent dieser Ansicht. Weitere 35 Prozent der Befragten (2020: 37 Prozent) befassen sich ausgiebig mit Neuheiten und wollen diese nutzen, sobald sie erscheinen. Nur 17 Prozent (2020: 21 Prozent) bezeichnen sich Neuerungen gegenüber als eher zurückhaltend, neun Prozent lehnen die Technisierung der Gesellschaft ab.
Besonders groß ist das Interesse am Fortschritt unter den 16- bis 29-Jährigen: Hier wollen 56 Prozent der Befragten neue Geräte und Dienste unmittelbar nach Erscheinen nutzen. Doch auch mit steigendem Alter bleibt das Interesse an der Digitalisierung groß: 48 Prozent der über 75-Jährigen sind offen für Neuheiten, 13 Prozent beschäftigen sich sogar ausgiebig mit neuen Geräten und Angeboten.
Die Neugierde dürfte auch auf die Folgen der Corona-Pandemie zurückzuführen sein, in der digitale Technologien unter anderem halfen, soziale Kontakte, Arbeitsleben oder Schulunterricht aufrechtzuhalten. Mit Blick darauf betonte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow im Vorfeld des zweiten Digitaltags am 18. Juni 2021 den Stellenwert digitaler Teilhabe: „Was bedeutet Digitalität heute für uns? Ein Virus hat uns gezwungen neue Wege zu gehen, es hat uns aufgezeigt, dass wir doch noch sehr in der analogen Welt stehen geblieben sind und jetzt wird es Zeit, dass wir mit den neuen Chancen lernen umzugehen.“ Auch in Thüringen finden am bundesweiten Aktionstag unzählige Veranstaltungen statt, um die Digitalisierung für alle Menschen erlebbar und verständlich zu machen.
„Die große Offenheit für Fortschritte – über alle Altersgruppen hinweg – ist ein wichtiges Signal. Denn grundsätzlich beobachten wir in Deutschland eine digitale Spaltung. Viele Menschen sind noch nicht in der Lage, sich selbstständig und souverän im digitalen Zeitalter zu bewegen“, sagt Anna-Lena Hosenfeld, Geschäftsführerin von „Digital für alle“. „Es gilt jetzt, dieses Interesse zu mobilisieren, damit alle Menschen gleichermaßen von der Digitalisierung profitieren. Dafür braucht es mehr Möglichkeiten zur digitalen Teilhabe – und dafür wollen wir mit dem Digitaltag einen Beitrag leisten.“
Zweiter bundesweiter Digitaltag mit mehr als 2.000 Veranstaltungen
Um die digitale Teilhabe quer durch alle Altersklassen zu fördern, findet am 18. Juni 2021 zum zweiten Mal der Digitaltag statt. Der Digitaltag soll Menschen in ganz Deutschland rund um digitale Themen zusammenbringen und bietet eine Plattform, um verschiedenste Aspekte der Digitalisierung zu beleuchten, Chancen und Herausforderungen zu diskutieren und einen breiten gesellschaftlichen Dialog anzustoßen. Hier können Interessierte aus mehr als 2.000 Online-Aktionen und Präsenzveranstaltungen auswählen – von Seminaren und Live-Streams über Beratungsangebote, virtuelle Führungen und Tutorials bis hin zu Hackathons.
Trägerin des Digitaltags ist die Initiative „Digital für alle“, in der 27 Organisationen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Wohlfahrt und öffentliche Hand versammelt sind.
www.bitkom.org