Umfrage

4 von 10 Deutschen haben noch nie etwas vom E-Rezept gehört

Die Technik steht, aber kaum einer versteht sie: Wenn ab dem 1. Juli in der Fokusregion Berlin / Brandenburg das E-Rezept in einem Testlauf erprobt wird, haben vier von zehn (41,3 Prozent) Deutschen noch nie vom E-Rezept gehört.

Gut die Hälfte der Bevölkerung (52,2 Prozent) versteht zudem nicht, wie die digitale Verordnung funktioniert. Das zeigt die bevölkerungsrepräsentative Umfrage „Datapuls 2021“ des Praxis-WLAN- und Kommunikationsdienstleisters Socialwave, der in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Marktforschungsinstitut Consumerfieldwork 1.005 Menschen über 18 Jahre zur Digitalisierung des Gesundheitswesens befragt hat. „Das E-Rezept steht vor ähnlichen kommunikativen Herausforderungen wie die elektronische Patientenakte. Während der Fokus der öffentlichen Debatte auf der technischen Umsetzbarkeit liegt, wird außer Acht gelassen, dass der Diskurs an der Breite der Versicherten offenbar vorbeigeht. Gerade einmal vier von zehn Deutschen wissen nach eigenem Bekunden oberflächlich – und nur 8,6 Prozent wissen tatsächlich – wie das E-Rezept funktioniert”, konstatiert Felix Schönfelder, Geschäftsführer der Socialwave GmbH. Dem Praxis-WLAN-Experten zufolge ist eine frühe Aufklärung der Patienten für die Akzeptanz und den Erfolg von telemedizinischen Projekten allerdings entscheidend.

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Vertrauenssache: 80 Prozent wählen den Hausarzt

Auf die Frage, wer die Wissenslücken füllen soll, haben die Versicherungsnehmer eine klare Antwort: Knapp 80 Prozent (79,8) der Deutschen möchten von ihrem Hausarzt über das E-Rezept informiert werden. Etwas abgeschlagen, aber dennoch ebenfalls mit einem klaren Mandat ausgestattet, folgen Krankenversicherungen, die knapp die Hälfte (47,6 Prozent) der Versicherungsnehmer in der Informationspflicht sehen. Danach folgen ungefähr gleichauf Pharmazeuten (29,7 Prozent), Medien (27,3 Prozent) und Gesundheitsbehörden beziehungsweise -ämter (26,7 Prozent).

Ein Drittel der Deutschen erwartet Start des E-Rezepts noch im zweiten Quartal

Fragt man Versicherungsnehmer nach dem Einführungstermin des E-Rezepts, gehen die Annahmen weit auseinander: Ein gutes Drittel (36,7 Prozent) erwartet den Start noch im ersten Halbjahr 2021. Knapp drei von zehn Deutschen (27,7 Prozent) tippen auf das zweite Halbjahr 2021, jeder Fünfte (21,8 Prozent) auf das erste Halbjahr 2022. Weitere 5,3 Prozent verorten den Start in das zweite Halbjahr 2022 und knapp neun Prozent (8,6) gar in 2023. „Berücksichtigt man, dass sowohl der Testlauf als auch der bundesweite Rollout sowie der gesetzliche Stichtag Teil des Einführungsprozesses sind, liegt rund die Hälfte der Deutschen in ihrer Annahme richtig”, sagt Schönfelder. Nach einer dreimonatigen Testphase mit ausgewählten Arztpraxen und Apotheken in der Fokusregion Berlin / Brandenburg zum 1. Juli soll die bundesweite Einführung im vierten Quartal 2021 erfolgen. Erst ab dem 1. Januar 2022 wird das E-Rezept für Ärzte und Apotheken verpflichtend.

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Datapuls 2021 – Patientenbefragung zur Digitalisierung des Gesundheitswesens


Datapuls 2021 ist eine bundesweite, repräsentative Studie zur Digitalisierung des Gesundheitswesens. Die Studie versteht sich als langfristiges Barometer für die Patientenperspektive. Ihr Erkenntnisinteresse liegt bei der Erforschung der Bedürfnisse und Bedenken der Versicherungsnehmer mit Blick auf die großen Telemedizin-Projekte in Deutschland wie die elektronische Patientenakte (ePA), das E-Rezept oder die digitale Sprechstunde sowie andere gesundheitsbezogene Alltagsanwendungen. Herausgeber der quantitativen Erhebung ist die Socialwave GmbH, Lösungsanbieter für Praxis-WLAN und digitale Arzt-Patienten-Kommunikation. Durchgeführt hat die Befragung das Hamburger Marktforschungsinstitut Consumerfieldwork im Zeitraum zwischen dem 3. und 9. Dezember 2020. Weitere Informationen zur Studie finden Sie unter: https://datapuls.social-wave.de/

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Demografie


Insgesamt haben 1.005 Bürger im Alter von 19 bis 85 Jahre an der Befragung teilgenommen. 49,6 Prozent (498) der Probanden sind weiblich, 50,4 Prozent (507) männlich. Die Befragten sind im Durchschnitt 50,6 Jahre alt (SD=16.45), das Alter ist normalverteilt. Dabei sind 15,3 Prozent 18 bis 30 Jahre, 15,8 Prozent 31 bis 40 Jahre, 16,7 Prozent 41 bis 50 Jahre, 20,7 Prozent 51 bis 60 Jahre, 16,1 Prozent 61 bis 70 Jahre und 15,3 Prozent älter als 70 Jahre alt. 27,5 Prozent (276) leben in einem 1 Personen-Haushalt (PHH), 46,2 Prozent (464) in einem 2-PHH, 14,4 Prozent (145) in einem 3-PHH, neun Prozent (90) in einem 4-PHH, 2,4 Prozent (24) in einem 5-PHH, 0,5 Prozent (5) in einem 6-PHH und 0,1 Prozent (1) in einem 8-PHH. 50,4 Prozent (507) sind verheiratet, 49,6 Prozent (498) ledig. Mit Blick auf den höchsten Bildungsabschluss verfügen vier Prozent (40) über einen Hauptschulabschluss, 14,3 Prozent (144) über die mittlere Reife, 9,2 Prozent über die Hochschulreife, 3,8 Prozent (38) über die Fachhochschulreife, 35,1 Prozent (353) über eine abgeschlossene Berufsausbildung, 6,3 Prozent (63) über einen Fachhochschulabschluss und 25,3 Prozent (254) über einen Hochschulabschluss (Bachelor, Master, Diplom, Magister). Zwei Prozent (20) haben promoviert und ausschließlich ein Teilnehmer hat keinen Abschluss. 6,3 Prozent (63) sind beruflich selbstständig, 39,3 Prozent (395) sind in Vollzeit und 14,2 Prozent (143) in Teilzeit angestellt, 1,8 Prozent (18) sind temporär (Elternzeit oder temporärer Beurlaubung) und 38,4 Prozent (386) langfristig nicht oder nicht mehr erwerbstätig. Das Netto-Haushaltseinkommen der Studienteilnehmer verteilt sich wie folgt: 11,2 Prozent (113) verdienen weniger als 1.000 Euro, 25,8 Prozent (259) zwischen 1.000 und 2.000 Euro, 25,6 Prozent (257) zwischen 2.000 und 3.000 Euro, 19,8 Prozent (199) zwischen 3.000 und 4.000 Euro, 9,9 Prozent (99) zwischen 4.000 und 5.000 Euro und 7,8 Prozent mehr als 5.000 Euro. Die Prozentangaben sind gerundet auf eine Nachkommastelle.

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