Ein Statement von David Warburton, Principal Threat Research Evangelist bei F5 Labs zu den aktuellen, weltweiten Internet-Problemen: „Seit heute Mittag funktionieren viele Internetseiten nicht mehr oder nur verzögert.
Nach Medienberichten sind einige große Anbieter davon betroffen. Ursache dafür soll ein Ausfall beim Cloud-Service-Anbieter Fastly sein. Dieser wirkt sich auf zahlreiche Kunden weltweit aus, unter anderem in Deutschland, Großbritannien und den USA. Der Ausfall wirft ein Schlaglicht auf eine durchaus unerfreuliche langfristige Entwicklung des Internets, der Zentralisierung auf wenige Provider.
Sie liegt jedoch nicht am Internet selbst. Auch nach fast 40 Jahren beweist es bis heute, wie gut es konzipiert wurde. Denn es besitzt viele Schichten für Belastbarkeit und Redundanz. So ist das Web als Ganzes auf Dezentralität ausgelegt. Da es sich nicht auf ein einziges zentrales System verlässt, können prinzipiell mehrere Komponenten ausfallen und der Internetverkehr findet eben einen anderen Weg, um das gewünschte Ziel zu erreichen.
Doch in den letzten zehn Jahren erfolgte eine ungewollte Zentralisierung vieler Kerndienste durch große Cloud-Lösungsanbieter, wie Infrastruktur-Provider und CDNs. Sie funktionieren wie ein Supermarkt. Viele von uns schätzen die Bequemlichkeit, alle Lebensmittel in einem großen Geschäft zu kaufen, anstatt ein Dutzend verschiedener Tante-Emma-Läden aufzusuchen. Auf ähnliche Weise bieten Cloud-Lösungsanbieter viele Vorteile, wie schnellere Bereitstellung von Anwendungen, einfacheres Management und flexible Skalierung.
Dies wird jedoch durch einen großen Nachteil erkauft: Wenn ein Anbieter von Cloud-Lösungen Probleme hat, kann das dazu führen, dass nicht nur wenige Websites und Services offline sind, sondern Hunderte oder Tausende. Die Auswirkungen können sich dabei negativ auf die Kundenzufriedenheit, den Umsatz und den Ruf von Unternehmen auswirken.
Anbieter von Cloud-Lösungen bieten zahlreiche Vorteile, aber Lektionen wie heute zeigen, dass die Zentralisierung des Internets genau die Probleme verursacht, die das ursprüngliche Design durch Redundanz vermeiden wollte. Daher sollten Unternehmen einen Ansatz wählen, der sie von Single Points of Failure wegführt. Sonst werden wir häufiger solche Probleme wie heute erleben.“
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