Vor knapp zwei Tagen veröffentlichte Apple wichtige Sicherheitsupdates für seine gesamte Software- und Betriebssystempalette. Das Update enthielt auch Patches für zwei Zero-Day-Schwachstellen, die in der Praxis bereits ausgenutzt werden.
Satnam Narang, Staff Research Engineer bei Tenable, kommentiert hierzu:
„Apple hat kürzlich mehrere Sicherheitslücken in seiner Software- und Betriebssystempalette gepatcht. Zu diesen Patches gehörten auch Korrekturen für zwei Zero-Day-Schwachstellen, die in freier Wildbahn ausgenutzt wurden.
Apple hat CVE-2021-30661 gepatcht, eine Sicherheitslücke in der WebKit-Storage-Komponente, die in der Browser-Engine verwendet wird. Die Schwachstelle besteht sowohl im Desktop-Betriebssystem (macOS Big Sur) als auch in den mobilen Geräten wie iPhone (iOS), iPad (iPadOS), Apple Watch (watchOS) und dem Betriebssystem für Apple TV, tvOS. Apple erklärte, dass ein Angreifer beliebige Code-Ausführung erlangen könnte, wenn er bösartig gestaltete Web-Inhalte verarbeitet. Apple ist sich der Berichte bewusst, dass diese Schwachstelle aktiv in freier Wildbahn ausgenutzt wurde.
Zusätzlich zu CVE-2021-30661 hat Apple auch CVE-2021-30657 gepatcht, ein Logikproblem in den Systemeinstellungen. Die Schwachstelle würde es einem Angreifer ermöglichen, Apples Gatekeeper zu umgehen, der verhindern soll, dass nicht vertrauenswürdige Software unter macOS läuft. Als Beispiel hat der Sicherheitsforscher Patrick Wardle, der über die Schwachstelle geschrieben hat, einen Proof-of-Concept einer Lebenslauf-PDF-Datei erstellt, die, wenn sie geöffnet wird, die Taschenrechneranwendung des Systems startet, eine beliebte gutartige Taktik, die verwendet wird, um eine erfolgreiche Ausnutzung anzuzeigen.
Die Forscher von Jamf dokumentierten auch die „In-the-wild“-Ausnutzung von CVE-2021-30657 durch die Betreiber der macOS-Malware Shlayer. Die Gruppe ist bekannt dafür, ihre Malware über infizierte Suchergebnisse zu verbreiten, die zu gefälschten Downloads von Adobe Flash Player führen.
Nutzer von Apple-Geräten, von Laptops bis zu mobilen Geräten, sollten regelmäßig auf die neueste Version aktualisieren, um sich vor Bedrohungen wie den kürzlich gepatchten zu schützen.“