Etwa jeder vierte Internetnutzer (26 Prozent) ab 14 Jahren in Deutschland hat einer Studie zufolge schon einmal für kostenpflichtige Online-Nachrichten oder journalistische Inhalte im Netz bezahlt. Das ist ein Ergebnis einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV).
74 Prozent der befragten Internetnutzer gaben demnach an, noch kein Geld für Online-Nachrichten ausgegeben zu haben.
Die Studie «Digitaler Journalismus», die die ZMG Zeitungsmarktforschung Gesellschaft im BDZV-Auftrag erstellte (Befragungen im November/Dezember 2020), ist repräsentativ für die Bevölkerung ab 14 Jahren. Es ist die erste Studie des Verbands speziell zu digitalem Journalismus – direkte Vergleichswerte aus früheren Studien sind somit nicht verfügbar.
Als Gründe, warum Befragte noch nicht für Online-Nachrichten oder journalistische Inhalte im Netz Geld ausgegeben haben, wurde zum Beispiel dies angeführt: Es seien ausreichend kostenlose Angebote im Netz verfügbar; ein Teil ist auch der Ansicht, die Online-Angebote seien zu teuer, oder dass die Angebote den eigenen Bedürfnissen nicht entsprechen.
Presseverlage in Deutschland setzen seit Jahren verstärkt auf den digitalen Ausbau ihrer redaktionellen Angebote. Es gibt auf Webseiten der Medienmarken Bezahlschranken und Abo-Modelle für digitalen Journalismus, auch Online-Tagespässe sind ein Modell.
Im Februar hatte der BDZV eine Umfrage unter Medienhäusern veröffentlicht, in der deutlich wurde: Der Umbau in Zeitungsredaktionen hin zu mehr digitalen Angeboten wird sich nach Verlags-Einschätzung in den kommenden Jahren deutlich auf die Umsätze auswirken. Demnach wird sich der Anteil des digitalen Kerngeschäfts am Gesamtumsatz in drei Jahren mehr als verdoppeln.
Derzeit ist dieser noch vergleichsweise gering: 86 Prozent der befragten Verlage gaben die Anteilshöhe aktuell mit bis zu 10 Prozent an, 11 Prozent der Häuser mit bis zu 20 Prozent.
dpa